Clara Schumann: Jugendtagebücher 1827-1840Georg Olms Verlag, Hildesheim
2019
ISBN
9783487086217, Gebunden, 703Seiten, 48,00
EUR
Klappentext
Nach den Handschriften im Robert Schumann-Haus Zwickau herausgegeben von Gerd Nauhaus und Nancy B. Reich. Die Kindheits- und Jugendtagebücher der großen Pianistin Clara Schumann erscheinen erstmals vollständig und kommentiert. Die Entstehung von Claras Tagebüchern ist ungewöhnlich, da sie anfangs stellvertretend vom Vater, dem Klavierpädagogen Friedrich Wieck, geführt werden. Erst die Achtzehnjährige kann sich frei von väterlicher Zensur äußern. Da hat sich längst die Liebesbeziehung zu Robert Schumann entwickelt, die nach schweren Konflikten mit Wieck 1840 zur Hochzeit und damit zum glücklichen Ausklang der Tagebuch-Berichte führt. Die Aufzeichnungen sind biografisch-kulturhistorisch vielschichtig und anregend. Prägnant und oft amüsant werden insbesondere die ausgedehnten Konzertreisen der jungen Pianistin geschildert: Städte, Konzertsäle, Instrumente, Kollegen, Konkurrenten und natürlich Claras Erfolge bilden ein reizvolles historisches Panorama.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.09.2019
Rezensent Jan Brachmann stockt der Atem angesichts der Qualität der von Gerd Nauhaus und Nancy B. Reich herausgegebenen Edition mit den Jugendtagebüchern von Clara Schumann aus den Jahren 1827-1840. Der Quellenreichtum und die Sorgfalt der Kommentare hauen den Rezensenten um. Von Schumanns Konzertdebüt über ihre Bekanntschaft mit Goethe, Paganini und Chopin, aber auch über das Musikleben in Europa zu Schumanns Zeit erfährt der Rezensent Wissenswertes. Dem mühsamen Ablösungsprozess, mit dem Schumann sich von einem übergriffigen Vater befreite, wohnt Brachmann bei und der Liebe zu Robert Schumann. Den Anmerkungsapparat mit Registern hält Brachmann für einen Schatz.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 29.07.2019
Rezensent Helmut Mauró liest die Tagebücher von Clara Schumann aus den Jahren 1827-1840 mit Blick für die Qualen des vom Vater eifersüchtig behüteten Wunderkinds, aber auch für das große Talent der Schreiberin und ihr ästhetisches Empfinden und Wollen. Davon sprechen die Einträge laut Mauró ebenso wie sie die Sorge Clara Schumanns zeigen, ihr Mann Robert könne als Komponist scheitern. Überrascht, dass die Texte kaum Banales, dafür umso mehr Privates enthalten, aber auch reichhaltige Informationen zu den Bedingungen künstlerischen Schaffens sowie zur Karriereplanung Schumanns, freut sich der Rezensent über diese erste vollständige Edition und die Sorgfalt der Herausgeber Nancy B. Reich und Gerd Nauhaus.