Stefan GeorgeGedichte für Dich
Matthes und Seitz, Berlin
2011
ISBN
9783882216998, Gebunden, 383Seiten, 29,90
EUR
Klappentext
Im Zentrum von "Gedichte für Dich" stehen die Gedichte Georges, die Fragen, die sie heute stellen und die Antworten, die man in ihnen finden kann. Wie können diese Gedichte, die rücksichtslos profitorientierten Kapitalismus und die Verantwortungslosigkeit moderner Beziehungen ebenso kritisieren wie Egoismus von Politikern und Naturzerstörung durch Industrie, heute gelesen werden? Darüber hinaus stellt diese Untersuchung auch Fragen, die ewig brennende sind: Kann man einem Dichter vertrauen? Kann man sich überhaupt je auf jemandes Wort verlassen? Was kann ein Wort bedeuten, wenn es verschiedene Bedeutungen haben kann?
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.07.2012
Jan Röhnert ist schon allein deshalb von Christophe Frickers Buch zu Stefan Georges Lyrik so angetan, weil der Germanist und Lyriker sich intensiv darum bemüht, dem Leser von heute einen Zugang zu den Gedichten zu vermitteln. Fricke tut einen Blick in die sprachliche Werkstatt des Dichters, arbeitet sein emphatisch handwerkliches Verständnis von Lyrik heraus und interpretiert Georges Gedichte als hymnische Beschwörung der Freundschaft und des Dialogs. So nimmt er den Dichter gegen Vorwürfe der "totalitären Anverwandlungen, Allmachtsphantasien und Solipsismen" in Schutz. Für den Rezensenten sind die Ausführungen Frickers nicht ohne Fehlschlüsse und Widersprüche, einnehmen aber tut ihn die feinfühlige Akribie, mit der der Germanist und Lyriker sich die Gedichte Georges vornimmt. Zudem sagt Röhnert der bei aller Verbundenheit Frickers mit Person und Werk des Dichters stets "sachlich-unprätentiöse Ton" dieser Studie sehr zu.