Das Venus-SpielRoman
C.H. Beck Verlag, München
2002
ISBN
9783406493171, Gebunden, 182Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Jörg Trobitius. Der 28jährigen Ben erfreut sich bester Gesundheit, als sein Arzt, George Winkle, ihm ein verlockendes, wenn auch rechtlich etwas fragwürdiges Angebot macht: Ben soll ein neues, aber noch nicht zugelassenes Medikament namens "Venus" testen, das eine starke sexuelle Wirkung entfaltet, mit der verglichen sich "Viagra" wie Klosterfrau Melissengeist ausnimmt. Ben testest "Venus" erfolgreich mit seiner neuen Bekanntschaft Cynthia, aber als auch sie das Medikament nimmt, geschieht etwas gänzlich Unvorhersehbares, was die Erfinder und Betreiber von "Venus" auf den Plan bringt und zu fast kriminalistischen Aktionen führt.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 06.11.2002
Ijoma Mangold mag Charles Simmons, ein "wunderbarer Autor" schwärmt er, selbst nachdem er "Das Venus-Spiel" unüberzeugt zu Ende gelesen hat. Kein wirklicher Roman, sondern eine Burleske, eine Petitesse, schätzt Mangold, sorglos geschrieben, von einem "verqueren Altershumor" getragen, der sich gebildete Scherze und eine etwas dümmliche Story leisten kann. Die Sorglosigkeit, mit der Simmons am Werke war, findet Mangold schon wieder sympathisch. Es geht um ein pharmazeutisches Experiment in Sachen Männlichkeits-Pille (Viagra lässt grüßen), das geradezu atemberaubende Leistungen produziert und eine weniger atemberaubende Verfolgungsgeschichte in Gang setzt, wie Mangold berichtet. In seiner wohlwollenden Lesart zeigt er sich amüsiert von Simmons' Analyse der amerikanischen Ostküsten-Gesellschaft, die seiner Meinung nach allen Wert darauf legt, einen großzügigen Umgang mit Macht, Geist und Sex zu pflegen.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 02.10.2002
Nur wenigen Autoren ist es vergönnt, schreibt Ulrich Greiner in seiner Kurzkritik, über das Thema Sex leicht und heiter zu schreiben, es, wie er formuliert, "gewissermaßen zu verunglimpfen", das heißt, es nicht zu ernst zu nehmen und gleichzeitig seine Bedeutung nicht zu schmälern. Charles Simmons scheint so ein Autor zu sein, der in Zeiten von Viagra noch bessere Arzneien auf Lager hält. Der Leser profitiert davon auf vergnügliche Weise, behauptet Greiner, er fühlt sich durch die Lektüre amüsiert und gut unterhalten. Denn "Das Venus-Spiel" ist außerdem gut geschrieben, so Greiner und endet dann doch etwas herablassend: Kein erheblicher Roman, aber ein hübscher Zeitvertreib für einen Winternachmittag auf der Couch.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 14.08.2002
Etwas klischeehaft findet Gerrit Bartels diesen neuen Roman des "in den USA wieder- und in Deutschland neuentdeckten" Autoren. Als Essenz der Erzählung kristallisiert sich für ihn heraus: "Männer wollen Sex, Frauen wollen verschmelzen und gebären" und das ist ja nun wirklich keine originelle Erkenntnis, oder, wie Bartels schreibt: "riecht nicht ganz taufrisch". Da kann auch Simmons angenehmer Erzählstil, "der leichte, unangestrengte Ton" nicht darüber hinwegtäuschen, denn in diesem Roman "verflüchtigt sich die Leichtigkeit in ein grobes Nichts", in dem dann auch gleich die ganze Handlung samt Protagonisten verschwindet, so das leicht genervte Fazit des Rezensenten.