Carolyn Abbate, Roger Parker

Eine Geschichte der Oper

Die letzten 400 Jahre
Cover: Eine Geschichte der Oper
C.H. Beck Verlag, München 2013
ISBN 9783406655425
Gebunden, 735 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karl-Heinz Siber und Nikolaus de Palézieux. Eine einbändige Geschichte der Oper zu schreiben, die seit ihren Anfängen vor 400 Jahren die Menschen bis heute fasziniert, ist ein ungemein mutiges Unternehmen. Sie muss Meistern wie Monteverdi, Händel, Mozart, Verdi, Wagner, Strauss und Puccini gerecht werden, aber auch Meisterwerken wie Orfeo, Giulio Cesare, Così fan tutte, Rigoletto, Walküre, Salome und Tosca - von den zahllosen Gesangsstars aller Epochen von Farinelli bis Anna Netrebko ganz zu schweigen. Sie muss aber auch das ungemein komplexe Zusammenwirken von Instrumental- und Vokalmusik, von künstlerischen Ideen und weltanschaulichen Überzeugungen verständlich machen, die während dieses langen Zeitraums die Oper stets angetrieben und verwandelt haben. Und sie muss die spannenden sozialgeschichtlichen und wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte ins Bild setzen, die die Oper als Jahrmarkt der Eitelkeiten und gewaltige Geldvernichtungsmaschine zu allen Zeiten auszeichneten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.12.2013

Allenfalls zwiespältig fällt Stephan Speichers Urteil über diese Geschichte der Oper, in der die beiden Musikwissenschaftler Carolyn Abbate und Roger Parker leicht und unterhaltsam von einer Kunst erzählen, die immer auch kostspielige Unterhaltung der Macht und des Geldes war. Ganz wunderbar findet der Rezensent, wie bravourös es den beiden Autoren gelingt, die Musik so zu charakterisieren, dass ihre Größe für jedermann einsichtig wird. Und dass ganz ohne akademische Umständlichkeiten! Auch wie sie den ewigen Konflikt zwischen Realismus und Künstelei darstellen, gefällt Speicher. Was ihm jedoch sehr missbehagt, ist die "historische Mattheit" der Autoren. Warum welche Epoche welche Vorlieben entwickelt hat, interessiert Abbate und Parker nicht, weswegen ihn auch nichts zu der Frage einfalle, warum gerade die Barockoper Hochkunjunktur habe. Auch dass sie deutsche und italienische Literatur nicht zur Kenntnis genommen, hält er bei dem Thema eigentlich für ein Unding.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2013

Es geht primär um die Stimm- und Aufführungskultur der Oper in diesem Buch der Musikwissenschaftler Caroly Abbate und Roger Parker, dem Andreas Mayer viel Lob spendet. Wenn in diesem Rahmen wenig Raum ist für die Nachkriegsavantgarde der Komponisten, wie Berio, Henze oder Ligeti, schmerzt das Mayer zwar, doch er kann es verstehen. Und alles, was die Autoren über kanonische Komponisten, über Mozart, Donizetti, Verdi etc. und die Aufführungspraxis, über Sänger und Rollen, Opernreformen und lärmende Zuschauer zu erzählen haben, findet er originell genug, um den Band zu empfehlen. Zumal die Autoren, wie Mayer schreibt, sowohl Leser ohne Vorkenntnisse wie auch Kennern gerecht werden und Erkenntnisse vermitteln, keine Selbstverständlichkeit bei musikwissenschaftlichen Publikationen, meint der Rezensent.
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