Die ukrainische Frage 1917-1923 im Spannungsfeld der europäischen DiplomatieDiss.
Harrassowitz Verlag, Wiesbaden
2002
ISBN
9783447044820, Broschiert, 570Seiten, 92,00
EUR
Klappentext
Caroline Milow behandelt in dieser Monografie die kurze Geschichte des ersten Versuchs der Gründung eines souveränen ukrainischen Nationalstaates in der Moderne von seiner Entstehung in den Wirren der Russischen Revolution bis zu seinem Ende im staatlichen Rahmen der Sowjetunion beziehungsweise der Republik Polen. Im Mittelpunkt steht dabei das Bemühen der auf dem Territorium des untergegangenen Russischen Reichs gegründeten, vor allem von bürgerlich-demokratischen Kräften getragenen Ukrainischen Volksrepublik um internationale Anerkennung und militärische Unterstützung gegen ihre äußeren Feinde, allen voran die vom bolschewistischen Russland unterstützten Anhänger einer sowjetischen, an Moskau orientierten Ukraine.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.02.2003
Caroline Milows Studie hat Rezensent Helmut Altrichter im großen und ganzen überzeugt. "Eindringlich" führt die Autorin nach Ansicht Altrichters darin die Probleme vor Augen, die die - letztendlich gescheiterte - Gründung eines ukrainischen Nationalstaates 1917 mit sich brachten. In drei Teilen beschreibe Milow die innenpolitische Entwicklung der Dnjepr-Ukraine, die ukrainische Frage in der internationalen Diplomatie sowie die Frage Ostgaliziens und das ukrainisch-polnische Verhältnis in der europäischen Politik. Eckdaten der Darstellung sind nach Auskunft des Rezensenten die Ausrufung eines eigenen Staates (1917/18), dessen Ende nach dem Sieg der Bolschewiki, die Gründung der Sowjetukraine und deren Beitritt zur Sowjetunion sowie die Anerkennung der polnischen Herrschaft über Ostgalizien durch die alliierten Mächte (1922/23). Da kann man schon mal den Überblick verlieren: "Die beeindruckende Fülle des ausgebreiteten Materials bringt es mit sich", kritisiert der Rezensent, "dass die großen Linien der inneren wie der äußeren Entwicklung streckenweise etwas verschwimmen und die Leitfragen mitunter aus dem Blick geraten." Nichtsdestoweniger liefere die Studie "interessante Einblicke".