Caroline Flick

Werner Hegemann (1881-1936)

Stadtplanung, Architektur, Politik - ein Arbeitsleben in Europa und den USA
Cover: Werner Hegemann (1881-1936)
K. G. Saur Verlag, München 2005
ISBN 9783598232282
Gebunden, 1262 Seiten, 198,00 EUR

Klappentext

Dieser Titel ist die erste umfassende Biographie des Stadtplaners und Architekturkritikers Werner Hegemann. Seit seiner Tätigkeit für die große Berliner Bauausstellung von 1910 galt er in der Fachwelt als Spezialist für moderne Stadtplanung. Er organisierte internationale Städtebauausstellungen in Deutschland und in den USA. Über Genf und Paris ging er 1933 ins amerikanische Exil. Das vorliegende Werk eröffnet den Zugang zu Leben und Werk Hegemanns, dessen Arbeiten in Europa und in den USA immer noch große Wertschätzung besitzen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.02.2006

Man hört Dieter Hoffmann-Axthelm stöhnen und rufen nach dem Doktorvater und den "Filtern des Wissenschaftsbetriebs", die bei diesem Band so kläglich versagt zu haben scheinen Dabei bemühe sich die fleißige Autorin Caroline Flick, ihr Objekt in immer neue, unerwartete Zusammenhänge zu stellen. Wie Woody Allens Zelig taucht der Architekturkritiker Werner Hegemann plötzlich überall auf: Als Literat zwischen Benjamin und Brecht, als Professor in den USA: In "fast sämtliche Ecken und Falten der Geschichte zwischen 1910 und 1933", so der Rezensent ein wenig atemlos, folge Caroline Flick ihrem Helden. Lesen und Vergleichen, das sind die Tugenden, die Hoffmann-Axthelm dabei an Flick besonders schätzt. Über die Stoffverwaltung und die Montagetechnik Hegemanns konnte auf diese Weise selbst der Rezensent noch etwas lernen; für die Einsicht in den Ästheten Hegemann würde er der Autorin sogar die Hälfte der vorliegenden 1000 Seiten zugestehen. Den Rest nimmt er ihr aber übel: Mit einem solchen Versuch einer "totalen Geschichtsschreibung", kritisiert er, überfordert die Autorin nicht nur ihr Thema, sondern auch den Leser und dessen Rezeptionsmöglichkeiten über alle Maßen. Durch die "1:1-Reproduktion" Hegemanns bleibe dieser nämlich paradoxerweise "merkwürdig blaß".
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