Carlos Collado Seidel

Angst vor dem 'Vierten Reich'

Die Alliierten und die Ausschaltung des deutschen Einflusses in Spanien 1944-1958. Diss.
Cover: Angst vor dem 'Vierten Reich'
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2001
ISBN 9783506775153
Gebunden, 507 Seiten, 70,56 EUR

Klappentext

"Nazigold" und "Akte Odessa" - diese Stichworte werden vornehmlich mit Südamerika und der Schweiz in Verbindung gebracht. Doch gerade das Spanien Francos war nach Kriegsende eines der bedeutendsten Ziel- und Transitländer für die Flucht von Nazis und zur Tarnung von Nazi-Vermögen. Dieses Problem war den Alliierten bewusst, und groß waren die Anstrengungen, solches Treiben zu verhindern: "German influence, good or bad, should be eliminated from Spain", so das Foreign Office 1946.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.11.2001

Sehr detailorientiert und deshalb auch auf jeden Fall informativ findet Birgit Aschmann diese Studie von Carlos Collado Seidel, in der er die Nachkriegszeit in Spanien und den Umgang der Alliierten mit den deutschen Hinterlassenschaften in dem Land untersucht. Im Kern geht es dabei in den Augen des Autoren um Geld: "Im Zentrum seiner Untersuchung stehen die zähen Auseinandersetzungen um das deutsche Eigentum in Spanien". Das Buch schließt, so Aschmann, eine Lücke in der westeuropäischen Nachkriegsforschung, dennoch ist sie nicht ganz zufrieden. Zum einen bemängelt sie, dass bisweilen in Anbetracht der Materialfülle "die übergeordneten Zusammenhänge" verloren gehen, zum anderen findet sie die Leitfrage des Autors (gelang den Alliierten die Ausschaltung des deutschen Einflusses in Spanien) falsch gestellt, weil sie nicht vorhandene Kontinuitäten suggeriere. Außerdem kritisiert Aschmann, das der Autor von den Alliierten spricht, de facto aber nur Großbritannien und die USA meint und auch nur in britische Archiven geforscht hat.
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