EgoRoman und Theaterstück
Haymon Verlag, Haymon
2004
ISBN
9783852184487, Gebunden, 285Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Aus d. Amerikan. v. Ursula-Maria Mössner. Vor zehn Jahren hat Carl Djerassi seinen Roman "Marx, verschieden" über die Obsessionen eines erfolgreichen Autors geschrieben, der, anstatt sich über sein Selbstwertgefühl klar zu werden, seinen eigenen Tod in Szene setzt. In seinem neuesten Theaterstück "EGO" greift Djerassi das Thema wieder auf. Das Buch vereint beide Versionen. Der letzte Roman des Schriftstellers Stephen Marx wurde vom Starkritiker Noah Berg - früher einmal sein Entdecker und Förderer - derart verrissen, dass Marx auf Rache sinnt. Wie, wann und warum wurde aus dem Bewunderer ein Verfolger? Gönnt der Kritiker seinem Schützling den Erfolg nicht? Genau das wird für Marx zum zentralen Problem, zur fixen Idee. Der Literaturbetrieb als Tummelplatz beleidigter und beleidigender Eitelkeiten - die Urteilskraft ist durch Sympathie und Antipathien getrübt. Erst wenn der Autor gestorben, sein Werk damit abgeschlossen und die Ausstrahlung der Persönlichkeit erloschen sind, kann der Schriftsteller auf gnädige Richter hoffen. Das will der Autor Marx, und er inszeniert sein eigenes Ableben ...
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 14.09.2004
"Jede Wette, erhält er auch noch den Pulitzerpreis, dann wird der juvenile Greis zu malen beginnen, bis seine Bilder im Museum of Modern Art ausgestellt werden", glaubt Karl- Markus Gauß von Carl Djerassi, der nicht nur Autor, sondern auch ein "weltberühmter Naturwissenschaftler" ist. In seinem schon 1994 erschienen Roman "Marx, verschieden" geht es um einen narzisstischen Schriftsteller, der seinen eigenen Tod inszeniert, um die schmeichelnden Nachrufe in den Feuilletons zu lesen, bis eine Journalistin ihm auf die Schliche kommt. Der Rezensent ist begeistert von diesem "geschickt gebauten" und mit "viel lebendigen Dialogen ausgestatteten Roman". Dieser wurde nun bei Haymon unter dem Titel "Ego" neu aufgelegt und um eine gleichnamige Theaterverfassung erweitert. Für Gauß steht aber fest: "Der Roman ist entschieden Besser als das Stück", denn leider wurden die interessantesten Personen, zum Beispiel die Journalistin, für das Drei-Personen-Stück gestrichen. Auch sieht der Rezensent eine störende Parallele zwischen der Hauptfigur und dem Autor, weil der Roman "unheilvoll von jenem Thema infiziert ist, das er kritisch abzuhandeln verspricht".