Swjatoslaw RichterMein Leben, meine Musik
Staccato Verlag, Düsseldorf
2006
ISBN
9783932976278, Broschiert, 485Seiten, 32,00
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Anne Feichtner von Ian. Swjatoslaw Richter bricht in diesem Buch sein hartnäckiges lebenslanges Schweigen und offenbart sich in einem Gespräch und seinen persönlichen Notizbüchern. Bruno Monsaingeon schaffte es kurz vor Richters Tod in dessen engste persönliche Sphäre vorzudringen und seine Gedanken und Erinnerungen aufzuzeichnen. Die etwa 30 Jahre lang geführten Notiz- und Tagebücher Richters geben Zeugnis über die Musik unseres Jahrhunderts. Sie sind Mitteilungen einer nonkonformistischen Persönlichkeit, eines der größten Interpreten des Jahrhunderts, dessen Geschichte mit jener der Sowjetunion verbunden ist.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.2006
Großen Eindruck hat Bruno Monsaingeons Buch über den Jahrhundertpianisten Swjatoslaw Richter bei Rezensentin Ellen Kohlhaas hinterlassen. Sie berichtet über Monsaingeons Bemühungen um Richters Vertrauen, sein Filmprojekt über ihn, und darüber, wie ihn der Pianist unversehens zu seinem Biografen erklärte und mit einem riesigen Materialberg allein ließ. Dem aus zahlreichen Gesprächen hervorgegangenen Text bescheinigt sie den "Reiz des Authentischen", vermittelt er doch trotz einiger Glättungen einen ausgezeichneten Eindruck von Richters Sprechstil. Dass das Buch inhaltlich nicht viel Neues zu bieten hat, fällt für Kohlhaas nicht negativ ins Gewicht. Denn "einzigartig" scheinen ihr "Ausführlichkeit, Inständigkeit und ungeschützte Offenheit", die Richter hier an den Tag legt. Während der aus Gesprächen verdichtete Teil des Buches Kohlhaas an ein "episches Filmporträt mit überraschenden Schwenks" erinnert, mutet sie der Tagebuchteil wie eine "Folge von Nahaufnahmen" an. Und hier offenbart sich für sie dann auch vollends die ganze Breite von Richters Kunstverständnis.