Zwischen Ambition und RebellionKarrieren Berliner Kochbuchautorinnen
Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin
2021
ISBN
9783947215881, Gebunden, 160Seiten, 25,00
EUR
Klappentext
Alle Welt kocht. Dies suggerieren zumindest die dicht bestückten Regale jeder größeren Buchhandlung, in denen sich Kochbücher für die traditionelle, die regionale, die mediterrane, die vegetarische, die vegane, die Diät- oder Slow-Food-Küche, Kochbücher für den Single-Haushalt und Kochbücher, die von Landfrauen und den sozial engagierten "Tafeln" herausgegeben werden, aneinanderreihen, gefolgt von all den Veröffentlichungen, zu denen sich TV- und andere Starköche veranlasst sehen. Diese Bücher und ihre Autorinnen bzw. Autoren sind es jedoch nicht, die Birgit Jochens' Interesse geweckt haben. Ihr Blick ist auf historische Kochbücher gerichtet, insbesondere auf solche, die seit den Anfängen des Kochbuchbooms, also vom Ende des 18. Jahrhunderts an, publiziert wurden. Jede der zehn Berlinerinnen, die vorgestellt werden, hatte ihre eigenen Motive für das Schreiben eines Kochbuchs, darunter Lina Morgenstern, um 1870 international bekannt als Gründerin von Volksküchen, Hedwig Heyl, eine Fabrikbesitzerin und Protagonistin der Frauenbewegung, und Ottilie Palfy, Inhaberin einer privaten "Irren-Anstalt".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2021
Rezensent Walter Schübler läuft nicht unbedingt das Wasser im Mund zusammen beim Lesen von Birgit Jochens' Porträt von zehn Berliner Kochbuchpionierinnen - kulturhistorische Erkenntnisse bekommt er aber gleich löffelweise serviert. Etwa über Lilo Aureden und ihr Fünzigerjahre-Kochbuch für Männergaumen, Lina Morgensterns Volksküche oder Ursula Winnington, die internationale Düfte in die DDR-Küche brachte. Rezepte und Biografisches garniert die Autorin laut Schübler gekonnt mit den zeitgenössischen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen des Kochens und Essens.