Ben Hecht

Revolution im Wasserglas

Geschichten aus Deutschland 1919
Cover: Revolution im Wasserglas
Berenberg Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783937834160
Gebunden, 106 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Helga Herborth und Dieter Stündel. Ben Hecht war vierundzwanzig, aber schon ein mit allen Wassern gewaschener Journalist aus Chicago, als er 1918 nach Deutschland geschickt wurde, um aus einem unbekannten Land zu berichten, das gerade den Ersten Weltkrieg verloren hatte. Als er es zwei Jahre später verließ, wusste er Bescheid: Nicht nur über die Deutschen und die Ereignisse um die Novemberrevolution in Berlin und die Räterepublik in Bayern. Er sah auch, daß dies keine Vorboten einer lichten Zukunft waren, sondern eher das Wetterleuchten einer Zeit, in der sich die deutsche Lust am Peitschenknall der Autorität austoben sollte. Der Witzbold und Optimist Ben Hecht aber fand trotzdem viele Freunde: Aristokraten, die ihm ein Flugzeug beschafften, verschwörerische Oberkellner, sanfte Dichter, vor allem aber George Grosz, Dada-Fürst, Maler und Freund für?s Leben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.11.2006

Angetan zeigt sich Jörg Später von Ben Hechts Berichten über die Situation in Deutschland 1919. Wie er berichtet, wurde Hecht, politisch unerfahren und naiv, 1918 nach Deutschland geschickt, um für die Chicago Daily News über das Deutsche Reich nach dem verlorenen Krieg zu berichten. Die Reportagen im vorliegenden Band stammen nach Auskunft Späters allerdings nicht aus den Jahren 1918 und 1919, sondern aus Hechts Autobiografie "A Child of the Century" aus dem Jahr 1954, als er bereits ein berühmter Drehbuchautor in Hollywood war. Sie variieren Hechts im Zuge seiner Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Zweitem Weltkrieg gewonnene Ansicht, in Deutschland habe es 1918 gar keine Revolution gegeben, sondern nur deren Inszenierung durch Ludendorff & Co.
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