Belarus!

Das weibliche Gesicht der Revolution
Cover: Belarus!
Edition FotoTapeta, Berlin 2020
ISBN 9783940524997
Kartoniert, 200 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Andreas Rostek, Thomas Weiler, Nina Weller und Tina Wünschmann. Revolution heißt: Nichts mehr ist danach wie früher. Das kann man schon jetzt von den Verhältnissen in Belarus sagen - wie auch immer der Aufstand ausgehen mag, Belarus hat ein neues Gesicht präsentiert. Und das Land im Osten Europas hat gezeigt: Die Revolution trägt ein weibliches Gesicht. Die Frauen bestimmen das Bild, die Frauen stehen in der ersten Reihe, die Frauen prägen die Formen des Aufstands. Die "Flugschrift" - geschrieben ausschließlich von Frauen - zeichnet nach, was in dem Land vor sich geht. Ein Reader mit zahlreichen Originalbeiträgen, mit Gedichten von fünf Dichterinnen, einer Chronik, 40 Seiten mit Stimmen aus dem Land und 20 Seiten mit Dokumenten - unter den Autorinnen sind Yaraslava Ananka | Tania Arcimovich | Simone Brunner | Vera Burlak | Julia Cimafiejeva | Maria Davydchik | Olga Dryndova | Volha Hapeyeva | Iryna Herasimovich | Volha Hronskaja | Gun-Britt Kohler | Hanna Komar | Lizaveta Mikhalchuk | Maryna Rakhlei | Marina Scharlaj | Elke Schmitter | Tatiana Shchyttsova | Diana Siebert | Antonina Slobodchikova | Julia Smirnova | Irina Solomatina | Olga Shparaga | Hanna Stähle.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.01.2021

Hochinteressant findet Rezesentin Bascha Mika diesen Band zu den unermüdlichen Protesten in Belarus, der untersucht beziehungsweise, wie weiblich diese Revolution mit dem weiblichen Gesicht tatsächlich ist. Denn für Mika ist klar, dass die drei Frauen -  Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa, Veronika Zepkalo -, die so bewundernswert, aber eben auch medienwirksam die Reihe der Opposition anführen, nicht zwangsläufig auch für eine weibliche Erneuerung des Landes stehen müssen. "Geht es um Kitsch oder eine reale Kraft?", fragt Mika und freut sich, dass diese Frage von den Autorinnen dieses Bandes schön kontrovers diskutiert wird, in poetischen oder kämpferischen, aber immer instruktiven Texten.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.11.2020

Ein Wagnis ist es, findet Sabine Adler, dreißig sehr unterschiedliche Texte mitten aus der Hitze des Geschehens zu veröffentlichen. Aber sie findet in dieser Sammlung wunderbare Dokumente - ein Streikprotokoll, Solidaritätserklärungen von Schriftstellerinnen aus Russland und Polen - und ein Gedicht, dessen Anfang sie als "Höhepunkt" des Buches zitiert: "Als Erbstück erhielt ich / meine Angst - / eine Familienreliquie, / ein wertvoller Stein, / weitergegeben / von Generation zu Generation..." Sabine Adler lobt die politische Strategie der drei Frauen des belarussischen Aufbruchs, die hier vorgestellt werden. Sie findet in den Analysen, Reportagen und Essay nachvollzogen, warum es in diesem höchst patriarchalen Land gerade Frauen sind, denen der große Erfolg einer nationalen Einigung in der Opposition gelingen konnte.

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