Bildersturm und stramme HaltungTexte 1968 bis 1996
Verlag der Kunst, Dresden
2002
ISBN
9783364003955, Gebunden, 223Seiten, 15,00
EUR
Klappentext
Bazon Brock steht mit seinem Denken und Schreiben für die Erhaltung des Monumentums der Moderne in postmoderner Zeit ein, in unübersichtlichen Lagen, in dekonstruierten Räumen. Moderne ist dabei in des Wortes striktester Bedeutung zu fassen, als radikale Entfernung tradierter Wurzeltriebe ohne funktionalen Wert. Dazu gehört in erster Linie die Verabschiedung von der Würdeformel Kunst als unangreifbarer Kategorie des theologisch Transzendenten, mindestens des bewundert Erhabenen; das umfasst aber auch die Einbindung eines jeden ästhetischen Gegenstandes in das Schreiben, und sei er noch so banal oder alltäglich. Schon die Differenzierung der beiden letzten Begriffe - dass das Banale nicht unbedingt alltäglich und das Alltägliche schon gar nicht banal sei - formt ein Perpetuum mobile unter vielen im Brock'schen Denken.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 08.11.2002
Wäre es nach dem Autor gegangen, so hieße sein Sammelband "Das Beste ist gerade gut genug", erzählt die Rezensentin Eva Marz. Die Aufsätze aus der Zeit zwischen 1968 und 1996 hätten zwar die unterschiedlichsten Gegenstände zum Thema - "vom byzantinischen Bilderstreit" bis zur "Befreiung der weiblichen Brust" -, aber auch einige Dinge gemeinsam: Brocks Vorliebe für programmatische Titel, sein Hang zu schnellen Ausflügen in die Geschichte und seine Begeisterung für "paradoxale Sätze". Marz schmeckt das nicht besonders. Ihrer Ansicht nach ist es Brocks Hauptanliegen, alle anderen als "furchtbare Dummköpfe" vorzuführen. Noch dazu waren viele in dem Band versammelten Texte auf tagesaktuelle Ereignisse bezogen, die man heute nicht mehr nachvollziehen könne. Oder "ist das Beste von Bazon Brock vielleicht wirklich nur gerade gut genug?", fragt sich Marz.