Barthold Heinrich Brockes

Irdisches Vergnügen in Gott

Dritter und Vierter Teil. Werke 3
Cover: Irdisches Vergnügen in Gott
Wallstein Verlag, Göttingen 2014
ISBN 9783835315129
Gebunden, 800 Seiten, 69,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und kommentiert von Jürgen Rathje. Schon mit den ersten beiden Teilen des "Irdischen Vergnügens in Gott" gelang Brockes ein rhetorisches Kunststück: das Miteinander von Poesie und sachgetreuer Naturbeschreibung. Den dritten Teil dieser Dichtung bestimmt Naturphilosophie: Brockes' "Verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit", eine von Charles Claude Genest geschaffene popularisierte Fassung der Prinzipienlehre René Descartes' in Versen, und ein kleiner Anhang mit Brockes' eigenen Gedichten. Diese stehen, wie auch der vierte Teil, ganz in der Tradition der ersten beiden Teile. Seine umfassenden, dem Wissensstand der Zeit entsprechenden naturkundlichen Kenntnisse bezeugen in den Gedichten des "Irdischen Vergnügens" eine vollkommene und universale, von Gott so geschaffene Ordnung aller Natur. Um deren sinnliche Wahrnehmung ging es dem Dichter, mithin um das Gemüt seiner Leserinnen und Leser - ihre Sensibilisierung - um ihre Dankbarkeit und Liebe zu einer solchen Schöpfung und damit zu Gott.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.12.2014

Zugang zu einem liebenswerten, poetischen und, wie der Rezensent findet, auch kuriosen Zweig der Naturbetrachtung erhält Andreas Wang mit dem von Jürgen Rathje herausgegebenen dritten und vierten Teil von Barthold Heinrich Brockes neunbändigem Hauptwerk. Darin entdeckt er vorformulierte Erkenntnisse des radikalen Konstruktivismus von heute, Descartes' Erkenntnislehre in Versen und vieles mehr. Vor allem aber scheint ihm die vom Hamburger Senator und Schriftsteller Brockes verfolgte Naturtheologie über Gott und die Welt erschöpfend zu berichten, sogar über die Ursache des Windes, wie Wang staunt. Auch wenn ein solcher zwischen Mensch und Gott aufgespannter dialogischer Erkenntnisweg heute vielleicht belächelt wird, wie Wang vermutet - für ihn hat er seinen Reiz, einen poetischen nicht zuletzt.