Der nasse FischNach dem Roman von Volker Kutscher
Carlsen Verlag, Hamburg
2017
ISBN
9783551782489, Gebunden, 216Seiten, 17,99
EUR
Klappentext
"Der nasse Fisch" war der erste von inzwischen fünf Romanen um den fiktiven Kriminalkommisar Gereon Rath. Arne Jysch setzt nicht nur einen Krimi um, sondern zeichnet im wahrsten Sinne des Wortes ein genaues Bild des Berlins der Zwanzigerjahre, des Glamours und der Modernität der Frauen, der Armut und politische Spannungen in der Weimarer Republik und nicht zuletzt der Kriminalität und der Entwicklung der moderen Polizeiarbeit. Für letzteres war in der Realität wie im Roman der legendäre Ernst Gennat, genannt Buddha, verantwortlich. Jysch recherchiert wie immer sehr genau und konnte dabei auch auf das Material und die Kontakte des Autors Volker Kutscher zurückgreifen.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.04.2017
Schon die im Berlin der späten zwanziger Jahre angesiedelten Kriminalromane von Volker Kutscher findet Rezensent Thomas von Steinaecker gut recherchiert und gut geschrieben, Arne Jyschs Comic-Version vom "Nassen Fisch" erscheint ihm überdies gut adapiert. Den Plot um den strafversetzten Gereon Rath, der in einem Fall um Waffen- und Drogenschmuggel gegen die SA ermittelt, habe Jysch geschickt verdichtet, meint Steinaecker, der auch die Entscheidung lobt, die Geschichte in der ersten Person zu erzählen, denn dadurch klingt sie noch hartgesottener. Der Rezensent hat auch ein paar Kleinigkeiten an diesem Comic auszusetzen, die fallen für ihn aber angesichts der starken und akribischen Bilder nicht weiter ins Gewicht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2017
"Der nasse Fisch" ist der erste Band von Volker Kutschers Krimi-Reihe um den Berliner Kommissar Gereon Rath, informiert Rezensent Andreas Platthaus. Dass sich der Comiczeichner Arne Jysch nicht nur an Kutschers Mega-Erfolg herantraut, sondern diesen auch noch zahlreichen Veränderungen unterzieht, findet der Kritiker mutig - und im Ergebnis brillant: Dass Kutschers multiperspektivische Erzählhaltung zugunsten eines Ich-Erzählers ersetzt wurde, betont die Verbindung zur "Schwarzen Serie" Raymond Chandlers und Dashiell Hammetts, lobt der Kritiker. Die "radikale" Kürzung des Romans um einige vertraute Figuren und Seitenaspekte im Comic kommt einer dramatischen Verdichtung zugute, fährt Platthaus fort. Auch mit Jyschs Entscheidung, die im Roman geschilderten Geschehnisse in den Unruhen des Berliner "Blutmais" von 1929 zusammenzufassen, ist der Rezensent zufrieden. Nicht zuletzt lobt er die in Schwarzweiß gehaltenen, prachtvollen Szenerien dieses Comics, der seiner Meinung nach Maßstäbe setzt.