PilgrimagePilgerreisen zu den Kultorten der Welt
Schirmer und Mosel Verlag, München
2011
ISBN
9783829605526, Gebunden, 244Seiten, 49,80
EUR
Klappentext
Mit 120 Farbtafeln. Vorwort: Doris Kearns Goodwin. Annie Leibovitz hat mit ihrer Kamera und - das ist neu - auch mit normalem Notizblock und Schreibgerät Kultorte ihrer persönlichen spirituellen Obsessionen aufgesucht und ihre Erinnerungen in ein Buch gegossen, das nicht nur als Bildband, sondern auch als Lesebuch daherkommt.
Ihre Wahl ist verständlicherweise angelsächsisch-amerikanisch zentriert. Aber der Horizont ihrer spirituellen Reise ist weit gefasst: von geografischen Kultorten, wie etwa den Niagarafällen, führt uns Annie Leibovitz zu Kultorten der Literatur, der Malerei, der Popkultur und der intellektuellen und politischen Geschichte. Von Charles Darwin über Sigmund Freud zu Elvis Presley und Abraham Lincoln reicht der Radius ihrer Pilgerreisen, an denen sie uns in Wort und Bild teilhaben lässt.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 06.12.2011
Ein "melancholischer Schmerz" spricht für den Rezensenten Alex Rühle aus diesem Bildband von Annie Leibovitz. Er schätzt "Pilgrimage" als ein sehr persönliches Werk, als eines auch, das er von der Starfotografin so nicht erwartet hätte. Die Fotografien von Räumen, Orten, Landschaften, die Leibovitz wichtig sind, können nach dem Tod ihrer Freundin Susan Sontag und ihres Vaters als eine Art Trauerarbeit verstanden werden, so Rühle. "Irritierend", aber auch eindrucksvoll findet er, wie ungeschützt Leibovitz in diesem Bildband die Frage nach dem richtigen Leben stellt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2011
Pop war gestern, jetzt geht es der Fotografin Annie Leibovitz um ehrfürchtige Einfühlung in die Dinge und Orte, die sie in warmes Licht taucht und mit ihren Aufnahmen gleichsam streichelt. So ähnlich erfährt Freddy Langer den neuen Bildband von Leibovitz, der ganz ohne kreischende Farben, sogar ohne Menschen auskommt. Für sie stehen Objekte, wie Langer erläutert, Freuds Bücher, ein Kleid von Emily Dickinson, ein Haus, ein Garten, alles sehr zurückhaltend aufgenommen, mit beinahe archivarischen Interesse, wie Langer meint. So anrührend das einerseits auf ihn wirkt, so tragisch erscheint es ihm auch, wenn die Fotografin manisch Steinhaufen und Gegenstände wie Reliquien zu bannen und ihnen Leben einzuhauchen sucht. Für Langer spiegelt sich dies auch in dem "pointenlos" Begegnungen und Fakten auflistenden Begleittext von Annie Leibovitz.