Zukünftige PersonenEine Theorie des ungeborenen Lebens von der künstlichen Befruchtung bis zur genetischen Manipulation.
Suhrkamp Verlag, Berlin
2013
ISBN
9783518295861, Kartoniert, 270Seiten, 15,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Christian Heilbronn. Angesichts von künstlicher Befruchtung, Stammzellforschung sowie der Möglichkeit genetischer Diagnostik und Manipulation ist der moralische Status zukünftiger Personen so umstritten wie nie zuvor. Aber wer gilt überhaupt als zukünftige Person? Nur diejenigen Embryonen, so Anja Karneins provokative These, die zur Geburt bestimmt sind dann jedoch ab der Empfängnis. Und während liberale Theorien oft das Machtgefälle zwischen den Generationen vernachlässigen, wenn sie weitreichende Eingriffe in das Erbgut erlauben, verkennen restriktivere Ansätze, daß genetische Eingriffe notwendig sein können, um die Unabhängigkeit zukünftiger Personen zu sichern. Karnein liefert eine brillante Verteidigung ihrer Theorie gegen etablierte Ansätze und zeigt anhand eines Vergleichs rechtlicher Regelungen in Deutschland und den USA, wo diese Auffassung unserer Praxis bereits heute zugrunde liegt und wo noch nicht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2013
Das einzige Manko vornweg. Martina Lenzen-Schulte bedauert es, dass der Verlag darauf verzichtet hat, Anja Karneins auf ihre Dissertation zurückgehenden Aufruf zu einem reproduktionsmedizinischem Nachhaltigkeitsprinzip im Zuge der deutschen Ausgabe auf den neuesten Gesetzesstand bezüglich PID zu bringen. Ansonsten ist die Rezensentin jedoch vollauf begeistert angesichts einer Arbeit, die mit ihrer konsequenten Forderung nach einer umfassenden Achtung der späteren Persönlichkeit bei der Präimplantationsmedizin laut Lenzen-Schulte nicht nur Bioethiker klug attackiert, sondern selbst Jürgen Habermas, der zu Zurückhaltung bei der PID aufruft, noch übertrifft.