Als der Mond vom Himmel fielErzählungen
Kein und Aber Verlag, Zürich
2008
ISBN
9783036955186, Gebunden, 302Seiten, 18,90
EUR
Klappentext
Von manchen Menschen kennen wir nicht einmal den Namen und werden uns dennoch immer an sie erinnern. Zwei Fremde begegnen sich morgens auf dem Weg zur Arbeit. Ohne jemals miteinander zu sprechen, gehören sie für die Dauer dieser S-Bahn-Fahrten unzweifelhaft zusammen. Ein Frau erhält zwei Briefe im November, in denen ein Unbekannter sie an seinem Leben teilhaben lässt. Ein alter Mann beobachtet auf einer Apfelplantage die Anfänge einer jungen Liebe und wird von der eigenen, die ein halbes Jahrhundert zurückliegt, ein zweites Mal erschüttert. Um Verlust und Flüchtigkeit geht es in Anja Jardines Erzählungen - und um den unendlichen Reichtum, der selbst in der namenlosen Begegnung liegen kann. Selten geht es um Liebespaare im eigentlichen Sinn, und dennoch sind es ausnahmslos Geschichten von der Liebe.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2008
Eine von Traurigkeit, Einsamkeit und Leere geprägte Welt findet Andrea Neuhaus in Anja Jardines Erzählungen und Kurzgeschichten. Zwischendurch scheinen zwar auch Hoffnung und die Sehnsucht nach Liebe auf, hält sie fest, aber die melancholische Grundstimmung dominiert. Im Zentrum der Geschichten sieht sie Menschen, die ihr nicht gelebtes Leben betrauern, die zurückblicken auf versäumte Gelegenheiten, denen es an Tatkraft mangelt. Trost spende dagegen die unberührte Natur. Neuhaus bescheinigt der Autorin, mit dem "geübten Blick der Journalistin" die Geschichten in dem Debütband "Als der Mond vom Himmel fiel" auf ihre "narrative Essenz" zu reduzieren.