Frauen in VasenProsa
Haymon Verlag, Innsbruck
2009
ISBN
9783852185699, Gebunden, 139Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Seit das sogenannte Leben der Protagonistinnen in Angelika Reitzers Erzählungen begonnen hat, seit man von ihnen erwartet, dass sie erwachsen geworden sind seither will das Unterwegssein nicht mehr enden, scheint das Mögliche unerreichbar. Gerade noch in einem Zimmer in Berlin, dann auf einem Markt in Tanger und schon wieder unterwegs, von einem Kontinent zum anderen, von einer schillernden Möglichkeit zur nächsten. Filmischen Sequenzen gleich folgt der Leser diesen Szenen eines Lebens, das dem ständigen Wandel unterworfen und doch nur das Bild unserer Zeit ist zwischen Freelancing und Sicherheit, Patchwork und Zweisamkeit, Selbstbestätigung und Ausbeutung.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 22.04.2009
Ein wohlgeordnetes Blumenstillleben ist trotz des Titels von Angelika Reitzers Prosaband nicht zu erwarten, stellt Samuel Moser klar. Die Autorin bietet in ihren Geschichten um Trennungen, glücklose Beziehungen und Karrieren bestenfalls "Bruchstücke" und verzichtet gänzlich auf konventionelle Erzählweisen, stellt der Rezensent durchaus beeindruckt fest. Indem Reitzer sich ganz an die sichtbare Welt hält, verweigert sie Erklärungen oder Kontexte, in denen ihre Protagonistinnen und die wenigen, eher blass bleibenden Protagonisten sich bewegen. Das macht die Lektüre nicht gerade leicht und fordert den Lesern einiges an Flexibilität und Offenheit ab, so Moser. Am meisten hat ihn die "Gleichzeitigkeit und die Gleichberechtigung" der verschiedenen Erzählperspektiven fasziniert, und so scheinen sich für ihn die Lektüremühen durchaus gelohnt zu haben.