Der ZweifelRoman
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2003
ISBN
9783518414347, Gebunden, 112Seiten, 18,90
EUR
Klappentext
Aus dem Spanischen von Jürgen Dormagen. Dass Francisco Meltan, der seinerzeit verfemte Barockmaler, endlich in seinem Rang anerkannt wird, ist einzig und allein ihm, Don Cesar Rinconeda, zu verdanken. Dem Maestro und seinem asketisch-expressiven Werk hat er fast sein ganzes Leben gewidmet. Mit der Leidenschaft des liebenden Blicks und gegen die Arroganz der Akademie hat er über ihn gearbeitet und - Triumph des wahren Kenners - sein letztes Bild in einem heruntergekommenen Grafenpalast aufgestöbert. Das gehört nun ihm, das gibt er nicht mehr frei. Da kommt der Brief einer jungen Skandinavierin, die in drolligem Spanisch und mit bedrohlicher Akkuratesse die Behauptung aufstellt, ebendies ausnehmend männlich-karge Stilleben mit der Signatur F. M. stamme in Wahrheit von der italienischen Malerin Frasquina Mazzanzini.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 12.06.2003
Lothar Müller ist einfach begeistert von diesem Roman, in dem sich ein alter Kunsthistoriker gegen eine junge Doktorandin aus Skandinavien zur Wehr setzt, die in ihrer Dissertation sein Lebenswerk in Frage stellt. Der Rezensent charakterisiert das Buch als "Nachtstück voll rabenschwarzer Bosheit" und amüsiert sich über den Humor des eine Nacht und einen Tag anhaltenden Monologs des Protagonisten. Insbesondere das Selbstporträt, das in dieser Hass-Suada des alten Mannes entsteht, preist er als "hinreißend", die "ebenso furiose wie formbewusste Prosa" hat ihn entzückt. Auch die Übersetzung von Jürgen Dormagen überzeugt ihn vollkommen. Müller, der kaum glauben kann, dass es sich hier um das Debüt der spanischen Autorin handelt, ist mit diesem Roman restlos glücklich.