Andreas Förster (Hg.)

Geheimsache NSU

Zehn Morde, von Aufklärung keine Spur
Cover: Geheimsache NSU
Klöpfer und Meyer Verlag, Tübingen 2014
ISBN 9783863510862
Gebunden, 315 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Der NSU, der so genannte "nationalsozialistische Untergrund": Drei Terroristen, zehn Morde - und eine unüberschaubar lange Liste an offenen Fragen, falschen Fährten und rätselhaften Zusammenhängen. Verschiedene Parlamentarische Untersuchungsausschüsse befassen sich mit dem Fall, in München läuft der Mammutprozess am Oberlandesgericht, der vor dem Frühsommer 2015 schwerlich beendet sein wird. Der ganze Komplex erweist sich freilich immer mehr als politisch hochbrisante Geheim- und Verschlusssache. Statt schonungslos aufzuklären, wie es die Bundeskanzlerin noch versprochen hatte, lenken Behörden ab, die Öffentlichkeit wird getäuscht - und geradezu für dumm verkauft. Der Polizistenmord von Heilbronn scheint der Schlüssel für den ganzen Fall: Zehn renommierte Autoren dokumentieren am Beispiel des NSU-Komplexes die Verhinderung wirklicher Aufklärung, beschreiben anhand noch unveröffentlichter Spuren und Hinweise neue Ermittlungsansätze und analysieren, wie und warum staatliche Behörden, Geheimdienste, Teile der Politik und auch der Medien eine innenpolitische Katastrophe ausblenden (wollen).

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.09.2014

Rezensent Andreas Wang teilt das Misstrauen der zehn Autoren gegen die Institutionen, das Verfahren gegen den NSU, die Methoden. Wie sie mutmaßt er Verschleierung und Blindheit der Behörden gegenüber rechts. Das ist starker Tobak. Was der von Andreas Förster herausgegebene Band zum Thema an Fragen und Antworten zusammenstellt, lässt dem Rezensenten jedoch die Haare zu Berge stehen. Dass das NSU-Trio nicht allein agierte, erfährt der Leser hier, dass das FBI bei dem Anschlag in Heilbronn FBI die Finger im bösen Spiel hatte, dass es Verbindungen zu einer Ku-Klux-Klan-ähnlichen Vereinigung gab und beim Showdown im Wohnwagen womöglich ein geheimnisvoller Dritten dabei war. Laut Wang wird all das und noch mehr in den Beiträgen journalistisch griffig reflektiert und präsentiert.
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