Alice Grünfelder (Hg.)

An den Lederriemen geknotete Seele

Erzähler aus Tibet
Cover: An den Lederriemen geknotete Seele
Unionsverlag, Zürich 2000
ISBN 9783293201606
Kartoniert, 160 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Aus dem Chinesischen von Alive Grünfelder und Beate Rusch.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.04.2004

Tibet ist weit, und entsprechend unscharf ist unsere Sicht auf die dortigen Verhältnisse. Ein Land, könnte man meinen, in dem nicht Materialismus und Konsumdenken, sondern Spiritualität das Handeln der Menschen lenkt. Dabei aber, das zeigt die Sinologin Alice Grünfelder mit ihrer literarischen Anthologie "An den Lederriemen geknotete Seele", hat Tibet auch sehr viel irdischere Seiten, ist nicht minder als der Westen aufs Erwerbsstreben fixiert. Mit Tashi Dawa, Alai und Sebo lasse Grünfelder moderne Autorenstimmen zu Wort kommen, befindet Martin Zähringer, die durch jahrelange Aufenthalte in China eine persönliche Perspektivenverschiebung durchgemacht haben - gewissermaßen in der Moderne angekommen sind. In Erzählungen vom "Übergang vom Leben in den Tod" reflektierten Dawa und Alai denn auch die Übergänge von der alten zur neuen tibetischen Kultur, diagnostiziert der Rezensent. Somit bestehe das Hauptanliegen der jungen Autoren darin, "Versöhnung und Annäherung" zu leisten -zwischen "den traditionellen Lebensformen und Denkweisen einerseits und den künstlerischen Perspektiven einer neuen Generation andererseits".
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