Poesie für AnfängerEssays
Carl Hanser Verlag, München
2021
ISBN
9783446267671, Gebunden, 280Seiten, 24,00
EUR
Klappentext
Aus dem Polnischen übersetzt von Renate Schmidtgall. Adam Zagajewski, der große polnische Dichter, begibt sich auf die ewige, nie abgeschlossene Suche nach dem Wesen der Dichtung.Adam Zagajewski, der große polnische Lyriker und Essayist, stellt in diesem wunderbar luziden Band für ihn wichtige Schriftsteller und Schriftstellerinnen in ein erstaunlich neues, zum Teil ganz persönliches Licht. Seine Essays über Czesław Miłosz, W.G. Sebald, Wisława Szymborska und viele mehr sind kleine Offenbarungen. Über das Werk, die Zeit und das Leben der Porträtierten. Aber auch über das eigene Schreiben und den Essay selbst, diese bedrohte Form, die wie keine andere die Beweglichkeit der Gedanken verteidigt. In feinster Prosa entspinnt Zagajewski seine Suche nach dem Wesen der Dichtung, nach ihren Bedingungen und ihrer Aufgabe.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2021
Rezensentin Marta Kijowska schätzt die Essays von Adam Zagajewski. Daher begrüßt sie diesen Band mit letzten Texten des Dichters über das eigene Schreiben, den Prozess des Schreibens an sich und das Schreiben der Anderen. Neben Einblicken in den Schaffensprozess gewährt der Autor der Rezensentin immer wieder auch Einblicke in seine Persönlichkeit und sein Verhältnis zur Dichtung als Lebenselixier. Porträts bekannter polnischer Kollegen wie Czeslaw Milosz oder Aleksander Wat oder weniger bekannter Dichter wie Julian Kornhauser oder Hanna Malewska, aber auch von Dichterstars wie Rilke und Konstantinos Kavafis runden den Band ab, so Kijowska. Zagajewskis "müheloser" Verbindung von Werkanalysen und Biografischem folgt die Rezensentin mit Freude.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 31.05.2021
Vielfältig und erhellend findet Rezensentin Ilma Rakusa Adam Zagajewskis Essays und Porträts über Rilke, Machado, Szymborska, Tranströmer, Kavafis und Poesie an sich. Große Belesenheit und Empathie prägen die Texte laut Rakusa, Anschaulichkeit und analytisches Geschick, trotz ihrer Subjektivität. Auf wie komplexe Weise Literatur mit Biografie, Gesellschaft, Ideologie und Politik zusammenhängt, vermag ihr Zagajewski immer wieder an konkreten Beispielen treffend auseinanderzusetzen. Warnungen bezüglich heutiger politischer Verhältnisse in Polen und anderswo sowie Grundsätzliches aus Philosophie und Metaphysik runden die Sammlung ab, lässt Rakusa uns wissen.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 20.04.2021
Rezensent Christoph Bartmann liest die letzten Essays des im März verstorbenen polnischen Lyrikers Adam Zagajewski mit besonderer Aufmerksamkeit. Noch einmal lässt er sich von Zagajewski in einen Zustand von "Pragmatismus und Entrückung" bringen, begleitet die Lebensstationen des Mannes, der aufgrund antisemitischer und anti-intellektueller Tendenzen zunächst zum "Regimekritiker" wurde und schließlich ins Exil nach Frankreich und in die USA auswanderte, bevor er nach Polen zurückkehrte und liest mit besonderem Interesse auch Zagajewskis Kritik am aktuellen National-Konservatismus und Katholizismus der polnischen Regierung. Dem leidenschaftlichen Plädoyer des Lyrikers für Europa folgt Bartmann ebenso angetan wie dessen Gedanken zu Rilke und Sebald, aber auch weniger bekannten Autoren wie Kornhauser oder Czapski.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk, 19.04.2021
Rezensentin Katharina Teutsch empfiehlt die Essays des jüngst verstorbenen polnischen Dichters Adam Zagajewski. Als Melancholiker und Erkunder des Transzendenten tritt ihr der Autor hier entgegen, aber auch als geduldiger Instruktor der Poesie. Literarische Einflüsse und Weggefährten, wie Rilke und Hölderlin bzw. Czeslaw Milosz und Wislawa Szymborska kommen vor, erklärt Teutsch. Andere Texte machen die Rezensentin mit den Bedingungen von Dichtung vertraut oder mit einer Poetik des Zögerns. Zagajewskis Lektüreempfehlungen (Hanna Malewska!) nimmt Teutsch dankbar entgegen.