Mehrnousch Zaeri-Esfahani

33 Bogen und ein Teehaus

(Ab 11 Jahre)
Cover: 33 Bogen und ein Teehaus
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2016
ISBN 9783779505228
Gebunden, 148 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Die kleine Mehrnousch, Tochter eines Chirurgen, erlebt mit ihren drei Geschwistern eine privilegierte Kindheit in der schönen Stadt Isfahan im Iran der 70er Jahre. Die Familie feiert wie die meisten die Vertreibung des Schahs als freudiges Ereignis - nicht ahnend, dass der neue Machthaber Ayatollah Chomeini in kürzester Zeit eine Willkürherrschaft errichten und sie aller Freiheit berauben wird. Mehrnousch erlebt mit Angst und Wut, wie die Unterdrückung Einzug in alle Lebensbereiche hält. Als ihr 14jähriger Bruder Mehrdad in Gefahr ist, in den Krieg geschickt zu werden, flieht die Familie über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland. Hier beginnt eine Odyssee durch viele Flüchtlingsheime, ein Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung, bis die Familie in Heidelberg endlich eine neue Heimat findet. Mehrnousch Zaeri-Esfahani erzählt ihre Geschichte vom fünften bis zum elften Lebensjahr.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.09.2016

Rezensent Hartmut El Kurdi kann Mehrnousch Zaeri-Esfahanis autobiografische Erzählung "33 Bogen und ein Teehaus" aus zwei ganz unterschiedlichen Gründen empfehlen: Zum Einen erzählt ihm die Autorin eindringlich, gelegentlich auch heiter und poetisch, in kindlich nüchterner Perspektive von ihren Erlebnissen nach der Islamischen Revolution, der eingeschränkten Freiheit und den brutalen Revolutionsgarden, der anschließenden Flucht aus dem Iran über die Türkei und die DDR in die Bundesrepublik und der erlebten Unsicherheit und Angst. Zum anderen kann die studierte Sozialpädagogin dem Kritiker anhand von menschlichen Anekdoten gut vermitteln, wie wichtig es ist, Geflüchtete als individuelle Menschen zu betrachten, wie Integration gehen könnte und wie groß das integrative Potenzial von Kindern dabei ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2016

Eva-Maria Magel kann über den Mangel an Stilwillen in diesem autobiografischen Text von Mehrnousch Zaeri Esfahani hinwegsehen. Wichtiger als geschliffene Sätze und originelle Bilder scheinen ihr die Erfahrungen der vor 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommenen Autorin mit den Herausforderungen der Flucht und dem Leben in einer neuen Umgebung. Vom Leben in Berlin und dem Ausgeliefertsein an Behörden und eine fremde Sprache, aber auch vom Mut und von der Energie des Kindes, das fern der Heimat aufwächst, berichtet ihr die Autorin kindgerecht in Anekdoten, schlicht, in kurzen Sätzen und bisweilen mit Humor, immer aber mit Verständnis für das Kindsein. Der Abstand von 30 Jahren scheint Magel dazu beigetragen zu haben, dass die Autorin mehr als ein persönliches Erinnerungsbuch geschrieben hat. Entstanden ist laut Magel ein gedankenreicher Text zum Thema Flucht, den die reduzierten Vignetten von Esfahanis Bruder Mehrdad bestens ergänzen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.06.2016

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kinder- und Jugendbuch-Autoren, die sich dieses Jahr mit dem Thema Flucht beschäftigen, schreibt Mehrnousch Zaeri-Esfahani in ihrem autobiografischen Roman "33 Bogen und ein Teehaus" auf Deutsch, ihrer zweiten Fremdsprache und das in einem sowohl einfachen wie auch poetischen Ton, findet Rezensentin Elisabeth Menzel. Bewegend und geradlinig, so Menzel, erzählt die Autorin von ihrer Heimat Isfahan, einer Stadt im Iran, und von ihrer Flucht in die Türkei nach dem Machtantritt Ajatollah Chomeinis, schildert die folgende Weiterreise nach Westberlin und beschreibt schließlich den langwierigen Prozess der Integration in Deutschland. Bereichert sei das Buch durch Illustrationen von Mehrdad Zaeri-Esfahani, dem Bruder der Autorin.
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