J.R.R. Tolkien

Die Kinder Hurins

Cover: Die Kinder Hurins
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2007
ISBN 9783608936032
Gebunden, 334 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben, mit einer Einleitung und einem Nachwort von Christopher Tolkien. Aus dem Englischen von Hans J. Schütz und Helmut W. Pesch. "Die Kinder Hurins" spielt im Ersten Zeitalter von Mittelerde, noch vor dem großen Ringepos. Die böse Macht Morgoths breitet sich immer weiter nach Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen seine Bewohner. Während Hurin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Turin den Kampf gegen das Böse auf. Christopher Tolkien, der bereits in den achtziger Jahren die "Nachrichten aus Mittelerde" und "Das Silmarillion" herausgab, in denen verschiedene Teile und Lesarten mit vielen Anmerkungen und Anhängen enthalten sind, hat die Geschichte nun ohne Brüche und ohne philologisch-editorischen Anhang als Leseausgabe neu zusammengestellt und ergänzt - genau so, wie es dem Vermächtnis seines Vaters entspricht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2007

Eine Warnung an altgediente Tolkien-Fans sendet Thomas Binotto aus: Nichts Neues vom Planeten Mittelerde! Auch wenn die Geheimnistuerei des Verlags es suggeriert. Das Heldenepos um Hurin und Turin kennt Binotto schon aus einem vor 20 Jahren erschienenen Tolkien-Band. Und auch die Schwächen des Autors: Konstruktionsverliebtheit und Erzählflusshemmung. Für Binotto liest sich das mitunter wie eine Grammatik. Selten begegnet ihm Tolkiens Talent, seiner Privatmythologie den "Duktus eines klassischen, überzeitlichen Epos" zu verleihen. Allerdings: Süchtige, ahnt Binotto, scheren sich weniger um das Literarische bei Tolkien, als um die sisyphusmäßige Parallelwelt(re-)konstruktion von Mittelerde. Weshalb er die chronologischen Bemühungen von Tolkiens Sohn Christopher in den Beiworten des Bandes eher für kontraproduktiv hält. Das sei wohl mehr was für Tolkien-Neulinge.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2007

In Grenzen hält sich Tilman Spreckelsens Begeisterung über J. R. R. Tolkiens Roman "Die Kinder Hurins", das Tolkiens Sohn Christopher aus nachgelassenen Manuskripten erstellt hat. Das Werk, das als eines der vielen Seitenstücke von Tolkiens Opus Magnum "Herr der Ringe" gelten kann, beleuchtet nach Auskunft von Spreckelsen dessen Hintergründe, Vorgeschichten und Genealogien. Er lässt keinen Zweifel daran, dass man sich mancher Mühe bei der Lektüre unterziehen muss, wenn man dem Ganzen folgen will. Um die Übersicht nicht zu verlieren, empfiehlt er einen Blick in die beigegebenen Stammbäume und Karten sowie in die einschlägigen Handbücher. Inhaltlich findet er in dem Werk kaum Neues, fast alles konnte man im Wesentlichen schon in anderen Nachlassbänden lesen. Ob Christopher Tolkiens Zusammenstellung der Fragmente wirklich der Intention des Vaters entspricht, vermag Spreckelsen nicht zu beurteilen, wobei er dem Herausgeber insgesamt sein Vertrauen schenkt. Alles in allem scheint ihm der Band "lesenswert", schließlich zeige sich Tolkien hier nicht nur erneut als "Mythenschöpfer", sondern auch als "souveräner Neugestalter alteuropäischer Sagen vom Drachenkampf bis zum Wälsungenblut". Für eine "Sensation" allerdings hält er den Band nicht.
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