Callan Wink

Big Sky Country

Roman
Cover: Big Sky Country
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518429839
Gebunden, 378 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Ameriknaischen von Hannes Meyer. Als Sohn eines Farmers hat August früh erfahren, was stilles Glück bedeutet. Bei der Arbeit kommt er zu sich. Kühe melken, Heu machen, die Geräte im Schuppen reparieren. Doch seine Mutter wünscht sich schon lange etwas anderes, nicht nur für ihn, und er muss nach der Scheidung mit nach Montana. Ein neues Leben, eine neue Landschaft erstreckt sich nun vor ihm. Zum ersten Mal begegnet August einer majestätischen Natur, der Freiheit, der Sehnsucht. Bloß brauchen diese Geschenke, wie alles in seinem Leben, Zeit und Kraft, und als er sich einlässt auf die falschen Freunde, auf unerreichbare Frauen, droht August in den Weiten und Träumen und Widersprüchen dieses Landes verloren zu gehen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.04.2021

Rezensent Oliver Jungen riecht den Duft von "frischem Heu" im Debütroman von Callan Wink. Hymnisch fährt der Kritiker fort: Die im Mittleren Westen der USA spielende Coming-of-Age-Geschichte um den jungen Farmerssohn August, der seinem Vater Darwin mit der Mutter entflieht, eine zarte Affäre mit deren Freundin beginnt und unbeteiligt eine Gruppenvergewaltigung beobachtet, überzeugt vor allem durch den Anschein von "Leichtigkeit", den Callan seinem amerikanischen "Seelenpanorama" verleiht, lobt der Rezensent. Entlang an zahlreichen Abenteuern folgt er dem Jungen beim Erwachsenwerden zwischen "Gleichmut" und Tradition, liest, wie dieser die patriarchale Prägung hinter sich lässt und bewundert nicht zuletzt die "beglückende Authentizität" dieses, wie Jungen findet, von Hannes Meyer exzellent übersetzten Romans.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.02.2021

Rezensentin Sylvia Staude staunt selbst, wie wenig Callan Wink benötigt, um sie als Leserin seines Romans bei Laune zu halten. Keine große Metaphernfeier, kein Drama, kaum Spannung, keine grundstürzenden Ereignisse oder atemberaubende Landschaftsbeschreibungen, nur der unaufgeregte Blick auf das Heranwachsen eines Jungen auf einer Milchfarm in den USA, auf Zaunpfähle, Heuboden und Kühe. Und doch klebt Staude an diesem Bildungsroman, wohl seiner Wahrhaftigkeit wegen, ahnt sie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.02.2021

Rezensentin Meike Fessmann lernt das pure Leben kennen im Debütroman des amerikanischen Autors Callan Wink. Sie liest hier die Coming-of-Age-Geschichte von August, der mit seinen Eltern auf einer kleinen Farm in Michigan aufwächst, vom Vater zum Katzentöten animiert wird, Farm und Vater mit der Mutter nach der Scheidung Richtung Montana verlässt und während der Bush-Ära rund um den 11. September herum schließlich erwachsen wird, resümiert die Kritikerin. Die Geschichte zieht sie gleich mehrfach in den Bann: Die inneren Spannungen des sensiblen Jungen beschreibt Wink meisterhaft, lobt die Rezensentin, die auch bewundert, wie der Autor diese in den Landschaften spiegelt, die während des Roadtrips mit der Mutter an August vorbeiziehen. Durch den nüchtern-rauen Erzählton des Autors setzen sich viele Eindrücke erst im Verlauf der Lektüre fest, fährt Fessmann fort. Nicht zuletzt empfiehlt sie den Roman als differenzierte Abrechnung mit "absurd" gewordenen Männlichkeitsidealen.
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