Gerald Murnane

Die Ebenen

Roman
Cover: Die Ebenen
Suhrkamp Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783518224991
Gebunden, 152 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Rainer G. Schmidt. Mit einem Nachwort von Ben Lerner. In den Ebenen im Outback, auf ihren riesigen Ländereien, leben Familien, die eine eigentümliche, teils fort-, teils rückschrittliche Kultur pflegen. Besessen von der eigenen Überlieferung, heuern sie Maler, Musiker, Schriftsteller und Denker an, um jeden Aspekt ihres Lebens dokumentieren zu lassen. Ein junger Filmemacher kommt in die Region, um ein Porträt jener Ebenen zu realisieren. Doch statt in die Landschaft zu gehen, vergräbt er sich in der labyrinthartigen Bibliothek seines Gönners, durch die, auf verschiedenen Zeit-Ebenen, Projektionen von Frauen geistern. Alles treibt auf "Offenbarungen" hin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.09.2017

Lothar Müller staunt, wie der australische Autor Gerald Murnane in diesem schmalen Buch eine Welt jenseits des realistischen Erzählens erschafft. Die Geschichte eines Filmemachers, der das Innere Australiens abzulichten antritt und scheitert, erzählt Murnane in einer Weise, die den Rezensenten an Borges und Kafka erinnert, syntaktisch klar, doch vollkommen rätselhaft. Eine Prosa, die laut Müller mit einer gewissen Komik sowohl die Weite als auch das Detail genau erfasst und zugleich von der Unerreichbarkeit des Horizonts erzählt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.07.2017

Angela Schader begegnet echter Magie in Gerald Murnane australischem Klassiker von 1982. Murnanes Roman, in dem ein Filmemacher in das "fiktive Herzland" des Kontinents reist, liest sie als faszinierende Meditation über die Rastlosigkeit des menschlichen Geistes. Wie der Autor einen poetisch-philosophischen Denkraum öffnet, in dem alte Konflikte um Identität die Leserin an aktuelle Dispute erinnern, scheint Schader höchst anziehend.