Timon Karl Kaleyta

Die Geschichte eines einfachen Mannes

Roman
Cover: Die Geschichte eines einfachen Mannes
Piper Verlag, München 2021
ISBN 9783492070461
Gebunden, 320 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Unser Erzähler ist vom Glück geküsst. Er, der Junge aus einfachem Hause, spürt, dass das Schicksal Großes mit ihm vorhat. Erst als Helmut Kohl 1998 die Wahl verliert, zeigt seine Zuversicht Risse. Wird nun alles schlechter? Nach dem Abitur macht er sich voller Euphorie und dennoch maximal besorgt auf die Reise nach ganz oben. Um ein Haar erlebt er mit seiner Band den großen Erfolg, beginnt beinahe eine steile akademische Karriere, fast findet er das Glück in der Liebe und tänzelt dabei ständig am Abgrund. Doch wenn man ihm glauben will - und nichts wünscht er sich mehr -, wird am Ende alles gut für ihn.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.05.2021

Mit einem sehr spezifischen Muster im Kopf lobt Rezensent Oliver Weber diese Geschichte von einem "Hans im Glück", den er nämlich gegen andere "Klassenromane" in Anschlag bringt, wie sie ihm in den letzten Jahren offenbar ein wenig zu häufig vorgekommen sind. Denn hier, oh Glück, werde kein häusliches Elend behauptet, auf das "proletarische Erleuchtung" folge. Sondern hier bringt es ein Erzähler-Ich fertig, so der Kritiker, seine hart schuftenden und dennoch liebevollen Arbeitereltern durch Gymnasium, Studium und schicke Jobs erfolgreich hinter sich zu lassen. Nach dem schließlichen Ende von "Selbstverliebtheit" und rücksichtslosem "Ego-Sound" folgt dann gottseidank "kein Emanzipationsauftrag" oder sonstiges politisches Pathos, sondern, so freut sich der Kritiker, die harte Landung als Hausmeister. Eine schöne Provokation, findet Weber.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.04.2021

Rezensentin Christiane Lutz ist etwas verblüfft, dass sie dem ätzenden Helden in Timon Karl Kaleytas Schelmenroman so lange bereitwillig folgt - durch die fetten, narzisstischen achtziger Jahre in NRW, zum geisteswissenschaftlichen Studium samt Auslandssemester, in die Großkotzigkeit und Heuchelei. Eigentlich nervig, meint Lutz, aber eben auch lustig und vor allem ziemlich treffsicher beschrieben. Dass der Text einen autobiografischen Hintergrund hat, scheint Lutz außerdem milde zu stimmen.
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