Sarah Khan

Eine romantische Maßnahme

Roman
Cover: Eine romantische Maßnahme
Eichborn Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783821807515
Gebunden, 243 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

William Moore, zweiundzwanzigjähriger Amerikaner und Student in Heidelberg, hat zwei für seine Landsmannschaft erstaunliche Marotten: Er interessiert sich für deutsche Geschichte und erzählt gerne Nazi-Witze. Ein Liebesleiden wird ihn in geschichtsträchtige Kreise treiben: Denn die träg-laszive Möchtegern-Schauspielerin Maxine, mit der er - halb zog sie ihn, halb sank er hin - ehrgeizfrei intim wird, vermittelt ihm einen Aushilfsjob bei ihrer Tante, der Auktionarin Ines Kochenrath. Die willihre morsche Villa für eine letzte, geheimnisumwobene Großauktion auf Vordermann bringen, und William wird zum willigen Helfer. Schnell wird ihm allerdings klar, dass seine Herrin und ihre etwas skurrile Kundschaft sich vor allem für Silberlöffel von Eva Braun und Uhren aus dem Besitz Leni Riefenstahls interessieren...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.07.2005

Als eine der witzigsten Erzählerinnen unter den jungen Schriftstellern preist Dirk Fuhrig Sarah Khan, und auch bei ihrem neuesten Roman ist er voll auf seine Kosten gekommen. Ein "flottes, respektloses" Büchlein, sei ihr da gelungen, das eher unangestrengt als tiefschürfend eine krude Campus-Geschichte erzählt: Den amerikanischen Student William verschlägt seine Vorliebe für das Alte nach Heidelberg, hier quartiert er sich bei einer Witwe und Sammlerin von Nazidevotionalien ein, die sich prompt in den schnieken Jüngling verguckt. Der allerdings hat seine Augen auf einen Mitstudenten geworfen, der seinen eigenen homosexuellen Gefühlen in eine schlagende Burschenschaft entflieht. Fuhrigs Fazit: Keine schwere Kost, eher süffiger Genuss.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 24.02.2004

Am Anspruch gescheitert, attestiert Susanne Messmer dem neuen Roman der deutsch-pakistanischen Autorin Sarah Khan. Der zweiundzwanzigjährige Amerikaner William, der sein Studium in Heidelberg als eine Art Enklave begreift, die ihn noch eine zeitlang vorm Ernst des Lebens bewahrt, wird durch eine Antiquitätenhändlerin mit der deutschen Vergangenheit konfrontiert, referiert Messmer die Handlung und bedauert, dass statt einer "hübschen Geschichte" eine "oberflächliche Tour de Force" entstanden sei. Vor allem in den Passagen über die deutschen "Altlasten" sei Kahn gezwungen, mangelndes Verständnis und Kenntnis durch einen "gestelzten" Stil zu überspielen - "Peinlich!", meint die Rezensentin.