Ingo Metzmacher

Keine Angst vor neuen Tönen

Eine Reise in die Welt der Musik
Cover: Keine Angst vor neuen Tönen
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783871344787
Gebunden, 190 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Wie kommt das Niegehörte, Unerhörte in die Welt, wie also entsteht Musik? Ist die Musik absolut frei, oder muss sie bestimmten Regeln gehorchen? Welche Bedeutung hat die Stille für die Musik? Kann uns Musik etwas über die Welt erzählen, in der wir leben? Und warum sollten wir uns mit klassischer Musik beschäftigen? Ingo Metzmacher beantwortet diese Fragen nicht abstrakt, sondern mit zahlreichen Beispielen aus der Musikgeschichte, ausgewählten Komponistenporträts und vor allem seinen persönlichen Erlebnissen: dem Vorbild des Vaters, der Zusammenarbeit mit Musikern und Opernregisseuren, den Gesprächen mit Komponisten und Begegnungen mit ihrer Musik.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2005

Nur wärmstens empfehlen kann Rezensent Michael Gassmann Ingo Metzmachers Einführung in die Neue Musik. Metzmacher schaffe es, sowohl musikalische Grundlagen und Grundbegriffe zu vermitteln wie auch die Geschichte der Musik des 20. Jahrhunderts kompakt und prägnant zu schildern. Das Buch ist in übersichtliche kleine und für sich stehende Kapitel untergliedert, informiert Gassmann, die entweder einem Komponisten oder einem musikalischen Phänomen wie "Klang", "Natur" oder "Stille" gewidmet seien. Anders als anderen Musikautoren gelingt es Metzmacher tatsächlich, durch das Erzählen kleiner Geschichten auch einen Eindruck vom Klang zu vermitteln, betont der Rezensent, sowie das "grundlegend Neue" in der Musik moderner Komponisten begreiflich zu machen. Neben einem Porträt des Vaters, des Cellisten Rudolf Metzmacher, enthalte das Buch außerdem eine Reihe von Gesprächen, die Metzmacher mit dem Komponisten Anton Plate geführt hat und die - ohne jede Schwere, freut sich Gassmann - letzte musikalische Fragen erörtern. Was ist "schöne Musik"? Metzmacher kann es erklären, so Gassmann.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.03.2005

Rundum zufrieden zeigt sich Hans-Klaus Jungheinrich mit diesem "Bekenntnisbuch zur Musik des 20. Jahrhunderts", das der Dirigent Ingo Metzmacher, einer der "begabtesten Musiker seiner Generation" vorgelegt hat. Im Mittelpunkt des Buches sieht Jungheinrich "farbige" Musikbeschreibungen, die auch für den Laien "gut lesbar" sind. Metzmacher charakterisiere Komponisten und wichtige Werke mit "knappen Strichen" und dem "Sinn für Wichtiges". Auswahl und Diktion der Komponistenporträts findet Jungheinrich "sehr subjektiv"; sie reichen von Pionierfiguren (wie Mahler und Debussy) und modernen Klassikern (wie Schönberg und Strawinsky) über interessante Außenseiter (Ives, Varese, Messiaen) zu Meistern, die Metzmacher persönlich noch kannte oder kennt (Cage, Nono, Stockhausen). Angetan haben es dem Rezensenten auch die zwischen den Porträts eingestreuten Texte über zentrale Themen und Stichwörter der neuen Musik wie Zeit, Farbe, Geräusch, Bekenntnis, Spiel. Als autobiografischen Rahmen enthalte das Buch eine Reminiszenz an das Elternhaus und die frühe Jugend. Das Resümee des Rezensenten: "Metzmachers einfache, klare Sprache , insbesondere aber seine Begeisterung, sind dazu angetan, sich auf den Leser zu übertragen, ihn neugierig zu machen auf all das, was Metzmacher schätzt und liebt."

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.03.2005

Auch wenn Ingo Metzmachers Vater keine unwichtige Rolle spielt in diesem Buch, auch wenn der Autor eigene Erweckungserlebnisse schildert: Eine regelrechte Autobiografie ist das, so der Rezensent Marcus Stäbler, eigentlich nicht. Vielmehr gehe es um die Heranführung insbesondere des Laien an die Neue Musik. Von abschreckendem Fachjargon verstehe Metzmacher dabei abzusehen, ohne in seinen Erläuterungen und Beschreibungen an "Substanz" einzubüßen. Der einzige kleine Einwand: Manchmal etwas weniger "Nacherzählung" der Kompositionen von Schönberg bis Stockhausen, von Strawinsky bis Cage hätte gut getan.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.02.2005

Die Auswahl der Musiker, die der Dirigent Ingo Metzmann in seinem Buch "Keine Angst vor neuen Tönen" porträtiert, ist ihm bestimmt nicht leicht gefallen, vermutet Rezensent Werner Burkhardt. Elf haben es in die Endausscheidung geschafft, und es sind allesamt Persönlichkeiten, die Metzmann besonders nahe stehen oder standen, erläutert Burkhardt. Vom eigenen Vater, dem ersten Konzertmeister der Hamburger Philharmoniker, über den skurrilen Charles Ives bis zu Strawinsky, Schönberg und dem bewunderten Stockhausen hat der Autor Porträts geschrieben, die auf seinen Einführungsvorträgen vor den Konzerten mit den Hamburger Philharmonikern basieren. Trotzdem, lobt Burkhardt, hätten sie nichts von einem "Allerwelts-Konzertführer" - schließlich sei es ein "Praktikus", der hier gekonnt sein Wissen vermittle.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.01.2005

Ein "locker-intimes Kompendium" über die Musik des 20. Jahrhunderts hat Ingo Metzmacher, Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper und Kenner der Neuen Musik vorgelegt, urteilt Rezensent Achim Heidenreich. Die große Kunst liege dabei in der "unmittelbaren Anbindung" der Musik an die "persönlich erlebte" Musikgeschichte. Dass Metzmacher mitunter auch "Familiengeschichte" mit einbringt und beispielsweise die Brücke von der ornithologisch interessierten Mutter zu Olivier Messiaens Transkriptionen der Steinkauzrufe schlägt, macht das Buch für den Kritiker noch interessanter. Ohne dass der Leser es bemerke, lerne er die jüngere Musik zu begreifen. "Geschickt" gegliedert wird das Buch durch zusammenfassende Begriffe wie "Natur", "Farbe" oder "Zeit", die den einzelnen Komponisten übergeordnet und "essayistisch" erläutert werden, lobt Heidenreich. Ein Buch, das auch noch zu einem perfekt gewählten Zeitpunkt veröffentlicht wurde: Schließlich feiert "der ganze Freistaat" in diesem Jahr den 100. Geburtstag Karl Amadeus Hartmanns, "ästhetische Identifikation und Initiation Metzmachers".

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