≡
Redaktionsblog - Im Ententeich Aktualität: 01.08.2010 bis 01.08.2011
Redaktionsblog - Im Ententeich 20.07.2011 In einem Postskriptum zu seinem online abrufbaren Text über eine aktuelle Gedächtnisstudie behauptet Frank Schirrmacher , meine pointierte Zusammenfassung dieser Studie in der Feuilletonrundschau von gestern sei ein Beispiel für die im Netz übliche "talmudische " Lektüre, vulgo: schlicht falsch. In einem hat er, das gebe ich auf der Stelle zu, recht: Ich habe die Studie nicht gelesen, was daran liegt, dass sie nicht frei zugänglich ist. Ein Abo von Science (da ist sie erschienen) besitze ich nicht und kann ich mir auch nicht leisten und lege ich mir darum nicht einmal für den sicher edlen Zweck zu, Behauptungen in Schirrmacher-Texten zu verifizieren. Von Ekkehard Knörer Redaktionsblog - Im Ententeich 22.06.2011 Die FAZ und die SZ klagen ja schon seit Jahren kreuz und quer durch die Gegend - gegen alles, was ihnen im Internet nicht behagt, zuerst gegen den Perlentaucher (seit sechs Jahren dauert der Prozess und geht gerade von der höchsten Instanz zurück in die zweithöchste, mehr hier), aber sie bedrohen auch Studenten, die sich für ihre Leitartikel interessieren und darauf verlinken wollen. Bei allem, was sie in ihrer Herrlichkeit stört, rufen sie: "Ih, das lebt . Mach' tot, mach' tot." Nun klagen sie also, gemeinsam mit dem Springer-Verlag und anderen wichtigen Akteuren, gegen die Handy-App der Tagesschau . Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 08.06.2011 Ende der neunziger Jahre zerriss eine Debatte über den Kommunismus die französische Öffentlichkeit Anlass war das von Stéphane Courtois herausgegebene "Schwarzbuch des Kommunismus", das die Verbrechen sämtlicher kommunistischer Regimes im 20.
Jahrhundert bilanzierte.
Noch 1997/98 konnte diese Bilanz einen Sturm der Entrüstung in Frankreich entfesseln. Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 06.06.2011 Lasst uns den 4. Juni vergessen, diesen Tag, der keine besondere Bedeutung hat. Das Leben hat uns gelehrt: In einem totalitären Regime sind alle Tage gleich, alle totalitären Tage sind ein einziger Tag, es gibt keinen Tag Zwei, kein Gestern und kein Morgen. Von Ai Weiwei Redaktionsblog - Im Ententeich 23.05.2011 Danke für die notwendigen perspektivischen Richtigstellungen , Thierry Chervel, und da sich die Stimmen offenbar wieder mehren, die jede Form von Islamkritik desavouieren möchten, ergreife ich die Gelegenheit, ein paar Ergänzungen anzumerken, die bislang eher unter vorgehaltener Hand diskutiert werden. Von Daniele Dell'Agli Redaktionsblog - Im Ententeich 20.05.2011 Vor knapp zwei Wochen gaben die Berliner Philharmoniker ein Konzert unter Christian Thielemann , auf dem Programm standen zwei Stücke von Richard Strauss , die aus gutem Grund lange nicht gespielt werden: die "Festmusik der Stadt Wien", die Strauss zum fünften Jahrestag des Anschluss Österreichs an das Dritte Reich komponiert hatte, und ein "Festliches Präludium", das sie 1943 schon zum Geburtstag Adolf Hitlers dargeboten hatten.
Mit "Lieder, Lärm und Lustigkeit" pries das Programmheft diesen "Strauss für alle Gelegenheiten" an.
Allerdings entlockte dieses gruselige Ereignis nur Manuel Brug in der Welt die entsprechenden Schauder. Von Thekla Dannenberg Redaktionsblog - Im Ententeich 19.05.2011 Seyla Benhabib , grande dame der Gender und Cultural Studies, liest den Perlentaucher . In den Blättern zitierte sie einen Artikel, den der Welt -Redakteur Richard Herzinger uns gegeben hatte, als ein "besonders krasses " Beispiel für "rechte" Denkungsart. Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 05.04.2011 Erstaunlich mit welcher Chuzpe deutsche Zeitungen Wahrheiten verschweigen, die ihnen nicht in den Kram passen - als könnten sie im Zeitalter des Internets immer noch darüber entscheiden, was die Öffentlichkeit wissen soll und was nicht. Dass der beliebte Globalisierungkritiker Jean Ziegler dem Oberst Gaddafi nahegestanden hat, will man in der SZ , ja sogar der FAZ und bei Welt-Online offenbar lieber nicht hören. "Tatsächlich hat er das Gaddafi-Regime weit differenzierter als andere beurteilt, sich aber auch immer distanziert," erzählte Michael Frank in der SZ , als die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller Ziegler wieder von den Salzburger Festspielen auslud, wo er als gutes Weltgewissen Ende Juli die Eröffnungsrede halten sollte. Nähe zu Gaddafi? Aber nein! Frank wartet mit Zieglers Erklärung für den Vorwurf auf: Die Israel-Lobby ist schuld: "Seit er die Hungerlage im Gaza-Streifen vor den Vereinten Nationen anzuprangern verstanden habe, begegne ihm so mancher mit Hass." Die SZ hatte noch ein paar Wochen vorher ein Interview mit Ziegler gebracht, in dem dieser sich frech als Libyen-Experte aufspielen durfte und den Westen dafür kritisierte, dass er in Libyen nicht eingriff. Sein eigenes Verhältnis zu Gaddafi, das die regierungsunabhängige Organisation UN Watch schon im Jahr 2006 minuziös und für alle
Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 11.01.2011 Es ist wichtig, dass sich deutsche Journalisten und Verleger mit ihre Kollegen Marcus Hellwig und Jens Koch solidarisieren. Die beiden Reporter werden jetzt seit mehreren Monaten als Staatsgeiseln des Iran festgehalten - gegen jedes internationale Recht. Nun präsentieren die Kollegen in vielen Zeitungen diese Anzeige: Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 15.12.2010 Wenn man die "Fakten und Argumente" auf der Website des Zeitungsverlegerverbands liest, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Verleger in der Verteidigung ihres so herbeigesehnten Leistungsschutzrechts bewusst einen falschen Eindruck erwecken. Von Thierry Chervel Redaktionsblog - Im Ententeich 13.12.2010 Was sagt der Umgang mit Wikileaks eigentlich über den Stand der Pressefreiheit in den westlichen Staaten aus? Dazu sind in den letzten Tagen eine Reihe sehr interessanter Artikel erschienen. Zunächst mal geht es um die Frage, ob das Internet geholfen hat, Zensur zu erleichtern oder zu erschweren. Im vorletzten Blogeintrag habe ich James Cowie von der IT-Sicherheitsfirma Renesys zitiert, der in einer sehr lesenswerten Analyse am Beispiel von Wikileaks beschrieb, wie schwer Zensur heute durchsetzbar ist. Für eine so bekannte Seite wie Wikileaks mag das richtig sein, aber für alle anderen? Von Anja Seeliger Redaktionsblog - Im Ententeich 12.12.2010 Wow, amazon.de, amazon.fr, amazon.co.uk., amazon.es sind seit 22.04 Uhr nicht erreichbar. Wenn dies das Werk von Anonymous ist, dann ist es die eindrucksvollste Demonstration saurer Kunden , von der ich je gehört habe! Von Anja Seeliger Redaktionsblog - Im Ententeich 10.12.2010 Kinderpornografie , Glücksspiele , Google Street View und jetzt Wikileaks - jedesmal, wenn was passiert, ruft jemand nach "Regulierung" des Internets. Warum das unmöglich ist, warum die ganze Struktur des Netzes das nicht zulässt, hat gerade James Cowie von Renesys , einer IT-Sicherheitsfirma , im Firmenblog erklärt : Alle Versuche, Wikileaks aus dem Netz zu kicken, haben am Ende nur dazu geführt, dass es sich weiterverbreitet hat. "Und es geht immer weiter. So lange man noch irgendeine Kopie von Wikileaks erreichen kann, kann man auch eine ihrer gespiegelten Seiten lesen, die jetzt auf über 1.000 Webseiten von Freiwilligen liegen. Keine davon ist so gut gesichert wie wikileaks.ch, aber das müssen sie auch nicht sein." Für Cowie ist außerdem offensichtlich, dass "Suche und soziale Dienste (Google und Twitter) eine Schlüsselrolle spielen für die Wiederveröffentlichung von Inhalt, der irgendwo unterdrückt wird. Sie lenken zugleich die Aufmerksamkeit auf die restlichen Kopien. Wenn unterdrückter Inhalt sich automatisch verbreitet, dann garantiert die Konstruktion des Internets, dass dieser Inhalt immer irgendwo eine Heimat hat. Wenn man die DNS-Server abschaltet, [also zum Beispiel wikileaks.org], twittern die Leute die originale IP Adresse [213.251.145.96 ], über die der Inhalt
Von Anja Seeliger Redaktionsblog - Im Ententeich 07.12.2010 Der Versuch in Sachen Wikileaks auf dem Laufenden zu bleiben, war heute ein echter Marathon.
Hier kurz die neuesten Entwicklungen: Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich heute in London Scotland Yard gestellt .
Inzwischen hat es eine erste Anhörung gegeben, in der die Schweden ihre Vorwürfe gegen Assange etwas präzisiert haben, berichtet der Guardian : "Assange wurde in Verbindung mit vier Beschuldigungen gesucht, darunter Vergewaltigung und Belästigung. Von Anja Seeliger Redaktionsblog - Im Ententeich 18.11.2010 Ein ungutes Schweigen umgibt den Fall der beiden deutschen Journalisten, die vom iranischen Regime mit Spionagevorwürfen ins Gefängnis gesteckt wurden, weil sie über die drohende Steinigung Sakineh Ashtianis berichten wollten. Am Montag wurden die beiden wie Kriegsbeute im iranischen Fernsehen vorgeführt. Getrennt voneinander antworteten sie auf Fragen. Was sie sagten, war nicht zu verstehen, der Ton ihrer Stimmen wurde vom Kommentar in Farsi überdeckt. Von Thierry Chervel
⊳
Archiv:
Redaktionsblog - Im Ententeich