Leiden an Israel in Paris: Nadav Lapids "Synonymes" (Wettbewerb)Außer Atem: Das Berlinale Blog 14.02.2019 Ein junger Mann kommt nach Paris, die Stadt der Menage à trois und der Nouvelle Vague. Er ist mit allen Vorzügen ausgestattet, nicht jedoch seine erste Wohnung, in der er halb erfriert und von seinen Nachbarn Emile und Caroline aus der Einsamkeit gerettet wird. Emile ist schriftstellernder Industriellensohn, Caroline spielt Oboe. Von Thekla Dannenberg
A ma facon: Agnes Vardas "Varda par Agnès" (Wettbewerb)Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2019 Erstaunlich, was alles in ein Leben passt. Agnes Varda ist Filmemacherin, Installationskünstlerin, Fotografin, Dokumentarin, sie interessiert sich für neue Musik, Politik, und Menschen, die ausgemusterte Kartoffeln vom Acker sammeln. Ihr Film "Varda par Agnès", der im Wettbewerb außer Konkurrenz läuft, zeigt die 90-Jährige auf der Bühne eines Theaters sitzend, wo sie Filmstudenten von ihrem Leben und ihrer Arbeit erzählt. Dazwischen sind Filmszenen geschnitten, oder Szenen, in denen sie an den Drehorten über ihre Arbeit spricht. Unprätentiös, engagiert, witzig und ungemein lebendig. Es geht bei ihr immer um beides: Warum sie etwas gemacht hat und wie sie es gemacht hat, welche Form sie sich dafür ausgedacht hat. Von Anja Seeliger
Lässt den Zufall zu: Andre Techines "L'Adieu à la nuit" (Wettbewerb)Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2019 "L'Adieu à la nuit" könnte auch in der Serie "Kleines Fersnsehspiel" laufen, Abteilung Problemfilm. Er ist schnell erzählt, hat etwas Simples, fast Hingehauenes. Dafür ist man André Téchiné und Catherine Deneuve sehr sehr dankbar. Wie es manchmal mit der Kunstlosigkeit ist: Sie ist das Ergebnis einer Wette. Von Thierry Chervel
Ein größerer Rhythmus: François Ozons "Grâce à Dieu" (Wettbewerb) Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2019 Alexandre sieht genauso aus, wie Pariser, die froh sind, nicht in der Provinz leben zu müssen, sich den Lyonnaiser Bourgeois vorstellen: brav gescheitelt, mit Barbour-Jacke, fünf Kindern, darunter nur einem Töchterchen, einer hübschen Frau, und gutem Auskommen. Alexandre ist einer, der - gibt es das wirklich noch? - seine Mutter siezt. Alexandre geht jeden Sonntag zur Messe, und seine Kinder, die vorher brav Klavier üben, gehen brav mit. Alexandre glaubt wirklich noch dran. Und seine Frau, die ihn den ganzen Film über nach Kräften unterstützt, glaubt auch dran und ist Lehrerin am katholischen Gymnasium. Von Thierry Chervel