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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Aktualität: 01.02.2018 bis 03.03.2018 - 46 Artikel - Seite 3 von 4
Grüne Wüsten: Fernando E. Solanas' "Reise in die vergifteten Dörfer" (Special)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2018
Auf unbefestigten Straßen, die sich als lange braune Schneisen durch den Wald ziehen, führt
Fernando E. Solanas
raus aufs Land, in die Provinz Salta im Norden Argentiniens, wo sich
Sojaplantagen
über tausende Hektar Land erstrecken. Diese sogenannten "grünen Wüsten" wirken auf den ersten Blick harmlos, doch ein Bauer der Region klärt gleich zu Beginn des Films über das Übel auf, das sich hinter der gewaltigen Monokultur verbirgt.
Von
Lara Ladik
Die üblichen Anfechtungen: Cedric Kahns "La Priere" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2018
In der Geschichte des französischen Kinos ist der
Katholizismus
ein bedeutender Unterstrom, auch wenn er von außen wenig wahrgenommen wird. Aber Robert Bresson, Alain Cavalier, Maurice Pialat sind erzkatholische Regisseure und haben Filme gemacht, die nicht nur von Religiosität durchdrungen sind, sondern sie auch predigen. Bressons "Au hasard Balthazar" ist vielleicht der überwältigendste Film dieser katholischen Tradition, ein Monument des Leidens und des Mitleids.
Von
Thierry Chervel
Bettleroper aus Kinshasa: Machérie Ekwa Bahangos "Maki'la" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
18.02.2018
Gleich zu Beginn macht
Machérie Ekwa Bahango
klar, dass sie uns mit ihrem Debütfilm "Maki'la" keine liebgewonnenen Bilder aus dem Kongo präsentieren wird. Die Sapeurs, die mit ihrem extravaganten Kleidungsstil die europäischen Feuilletons in den Bann schlagen, werden erst mit einem Kübel Spott übergossen. Es sind armselige, zerlumpte Gestalten, die durch die Straße tänzelnd den Willen zum mondänen Leben nachäffen. Von ihnen erzählt Bahango in ihrer
rauen Bettleroper
aus Kinshasa, mit der Musik von Papa Wemba.
Von
Thekla Dannenberg
Aus der Vintage-Boutique: Benoit Jacquots "Eva" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Einen solchen Film hätte man zuletzt vielleicht Anfang der Siebziger drehen können, zur Zeit der Chabrols und Sautets. Es gab ihn ja auch schon mal,
Joseph Losey
hat James Hadley Chases Roman zum ersten Mal im Jahr 1962 verfilmt.
Jeanne Moreau
spielte seinerzeit die Luxusnutte. Und damals, als noch nicht alles, was wir über Sex nicht mehr hören wollen, längst ausgesprochen war, lag er noch richtig in seiner Zeit.
Von
Thierry Chervel
Wer leidet mehr? Und wer hat die Papiere? Christian Petzolds "Transit" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Wann und warum ist
Anna Seghers
Roman "Transit" eigentlich in der Versenkung verschwunden? Der Roman, Inbegriff der antifaschistischen Literatur, erzählt von den
deutschen Exilanten
, die auf der Flucht vor den Nazis in Marseille strandeten. Seghers schrieb ihn nach ihrer eigenen Flucht in den vierziger Jahren im Exil in Mexiko und setzte sich dabei mit der ganzen Souveränität echter Erfahrung über alle Dogmen des realistischen Erzählens hinweg.
Von
Thekla Dannenberg
Ich habe nur getan, was andere auch getan haben: Ruth Beckermanns "Waldheims Walzer" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Ruth Beckermann
ist als engagierte Autorin und feinsinnige Filmemacherin auch langjährige Chronistin der österreichischen Geschichte. Für ihren Filmessay "Waldheims Walzer" hat sie in ihrem eigenen Archiv geforscht, um auf eine Episode in der Wiener Politik zurückzublicken, die fast schon vergessen schien, aber auf einmal wieder gewaltige Relevanz entfaltet. Beckermann erinnert an den Sommer 1986, als
Kurt Waldheim
in Wien antrat, Bundespräsident zu werden.
Von
Thekla Dannenberg
Uninspiriert: Alexei Germans Biopic "Dovlatov" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Das hat der arme
Sergei Dowlatow
nicht verdient: sein Leben als Fernsehfilm, in schlechten Kostümen und zu grellem Winterlicht, damit man die Realität von heute jenseits der Fenster nicht erkennt. Wir sehen dem Schriftsteller und seinen Freunden einige Tage im November 1971 beim Überleben zu. Alle versuchen etwas zu veröffentlichen, ihre Bilder zu zeigen, ihre Musik zu spielen. Doch immer sitzen an den entscheidenden Stellen Apparatschiks - viele Frauen darunter - die Bedingungen stellen: Schreiben Sie das um. Zeigen Sie etwas Positives. Die Geschichte braucht einen Helden.
Von
Anja Seeliger
Lost in Tempelhof: Karim Aïnouz' "Zentralflughafen THF" (Panorama)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Er werde diesen Tag nie vergessen, an dem er in Berlin angekommen ist, erzählt der Syrer Ibrahim. Es war im Winter, überall in der Stadt strahlte die Weihnachtsbeleuchtung.
Von
Thekla Dannenberg
Alle Ideologien sind falsch - der zweite Berlinale-Tag im Pressespiegel
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Der ulkige Meta-Western "Damsel" der
Zellner-Brüder
fällt bei der Kritik durch.
Christian Petzold
, dessen "Transit" heute Premiere feiert, erklärt die Flucht zum Normalzustand - der
zweite Tag der Berlinale
im Überblick.
Von
Thomas Groh
Vage, aber mit enormem Anspruch: Jumana Mannas "Wild Relatives" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Der Umgang mit
Saatgut
ist ein Thema von "Wild Relatives", einem Forumsfilm der amerikanisch-palästinensischen Künstlerin
Jumana Manna
. Zu diesem Zweck reist sie in das
Bekaa-Tal
im Libanon, wo syrische Flüchtlinge für das Icarda-Institut Pflanzen hochpäpeln, deren Gene in einer Datenbank in Aleppo gesammelt wurden, die das Ircada wegen des Kriegs aufgeben musste. Das Saatgut für die neuen Pflanzen wurde aus den gesammelten Saatgutbeständen im "Global Seed Vault" in Longyearbyen auf der Insel Svalbard im Nordpolarmeer geborgt und werden jetzt langsam zurückgegeben. Manna besucht auch Svalbard, wo Saatgut aus der ganzen Welt gesammelt wird, bevor die Sorten aussterben - eine riesige Gendatenbank für Pflanzensamen. Im Laufe des Films wird leider immer unklarer, worum es Manna eigentlich geht.
Von
Anja Seeliger
Lauscht dem Leben: Hong Sangsoos "Grass" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
17.02.2018
Drei Filme hat der koreanische Regisseur
Hong Sangsoo
im vorigen Jahr herausgebracht. Mit "Nachts allein am Strand" war er auf der Berlinale im Wettbewerb vertreten, seine Partnerin
Kim Minhee
bekam den Silbernen Bären für ihre Rolle einer jungen Frau, die nach ihrer Affäre mit einem verheirateten Mann neue Kraft schöpfen muss.
Von
Thekla Dannenberg
Gefangene der Vergangenheit: Marcelo Martinessis "Las Herederas" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2018
Chela und Chiquita führen zusammen ein Leben, das sie sich schon lange nicht mehr leisten können, in einem alten Haus mit Garten in einem noblen Viertel vermutlich in Asunción. Sie sind beide um die sechzig, haben nie gearbeitet und das geerbte Geld aufgebraucht. Sie beginnen schon, Bilder und Mobiliar zu Geld zu machen. Tag für Tag zählen sie die Kristallgläser, die Messer und Gabeln ihres Silberbestecks. Es ist die
Inventur eines Erbes
, aber auch die Inventur eines gemeinsamen Lebens. "Was haben wir eigentlich von Deiner Familie verkauft?", fragt Chela, mit dem Willen zu verletzen, die weniger vornehme Chiquita.
Von
Thekla Dannenberg
Über Fußball und Freiheit: Corneliu Porumboius "Fotbal Inifinit" (Forum)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2018
Corneliu Porumboiu
ist einer der intelligentesten Filmemacher Rumäniens, er gehört zu jener Nouvelle Vague, die in den Nuller Jahren so viel Lust auf die Entdeckung des bis dahin oft geschmähten Landes machten. Mit seinem Film "12 Uhr 8 östlich von Bukarest" gewann er die Goldene Kamera, den Preis für das beste Debüt: In einer Fernseh-Debatte streiten ein Historiker und ein Weihnachtsmann über die revolutionären Ereignisse in ihrem Dorf. Der Film war eine so kluge wie komische Parabel auf die Wende von 1989, auf das Fernsehen, die
Unzuverlässigkeit der Erinnerung
und den Opportunismus.
Von
Thekla Dannenberg
Auftakt der Berlinale mit Wes Anderson - Pressesspiegel
Außer Atem: Das Berlinale Blog
16.02.2018
Die Spiele sind eröffnet: Die Kritiker jubeln - mit wenigen Ausnahmen - über Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs".
Von
Thomas Groh
Absolut nicht reinrassig: Wes Andersons "Isle of Dogs" (Wettbewerb)
Außer Atem: Das Berlinale Blog
15.02.2018
Als
Wes Anderson
vor vier Jahren mit seinem "Grand Hotel Budapest" die Berlinale eröffnete, bestäubte er das Festival mit
Sternenstaub
wie ein Zuckerbäcker die Geburtstagstorte. Selten herrschte so heitere Stimmung am Potsdamer Platz. Das dürfte ihm diesmal nicht so leicht gelingen. Die Zeiten sind andere. Und auch Andersons neuer Film "Isle of Dogs" ist politischer, düsterer, sein Humor grimmiger, die Welt dystopischer.
Von
Thekla Dannenberg
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