Eduard Engel, geboren 1851, war ein
hochgebildeter Philologe, Literaturhistoriker, Literaturkritiker,
Stilist und Publizist. Engels Tätigkeit blieb allerdings nicht auf die
Literatur beschränkt: er befasste sich ebenfalls mit dem
Eisenbahnwesen und gilt als der Erfinder der Bahnsteigkarte.
Engels Erfahrung war vielfältig. Als Herausgeber des "Magazins für die
Literatur des In- und Auslandes " schrieb er
Literaturvermittlungsgeschichte: Er entdeckte Theodor Fontane als
Erzähler und förderte Wilhelm Raabe, Detlev von Liliencron, Émile Zola
und Edgar Allan Poe. Er veröffentlichte auflagenstarke
Literaturgeschichten verschiedener Sprachen. Als Beamter war er mehr als
30 Jahre stellvertretender Vorsteher des Stenographenbüros im
Preußischen Abgeordnetenhaus und dann des Reichstags. In dieser Zeit
habe er, so schreibt er, Zehntausende langer und kurzer Reden
pflichtmäßig auf ihre Form geprüft. 1911 veröffentlichte er seine "Deutsche Stilkunst", die ab 1933 aber verboten wurde, weil ihr Autor Jude war. Engel starb 1938 in Bornim bei Potsdam.
Die Andere Bibliothek, Berlin 2016 ISBN 9783847703792, Gebunden, 976 Seiten, 78.00 EUR
Der Klassiker unter den Büchern zur Stilkritik deutscher Sprache stammt von Ludwig Reiners - 1943 als "Deutsche Stilkunst" erstmals veröffentlicht, bis heute als Stilkunst im Handel, hunderttausendfach…