William Boyd

Einfache Gewitter

Roman
Cover: Einfache Gewitter
Berlin Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783827008787
Gebunden, 446 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Chris Hirte. Eine scheinbar unbedeutende Entscheidung, und nichts ist mehr, wie es einmal war - in einer Millisekunde entgleitet ein ganzes Leben. William Boyd erzählt davon, was es heißt, alles zu verlieren - und neue Wege zu beschreiten. Ein Mann. Eine Zufallsbekanntschaft. Ein Aktenordner. Ein Toter. Von einer Sekunde auf die andere muss Adam Kindred, angesehener Klimatologe auf Durchreise in London, untertauchen. Jeder Weg zu seinem früheren Leben ist versperrt. Kontakt zur Familie nicht möglich, Kreditkarte und Mobiltelefon nicht zu benutzen, das Hotelzimmer außer Reichweite. Nur Stunden zuvor hatte er in einem kleinen italienischen Restaurant in Chelsea Philip Wang kennengelernt, Chef-Entwickler des Pharmakonzerns Calenture-Deutz.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2010

Nichts auszusetzen findet Judith Leister an William Boyds Roman "Einfache Gewitter", in dem der Autor einmal mehr sein "Spiel mit der Identität" variiert. Im Zentrum des Thrillers sieht sie einen Klimatologen, der des Mordes verdächtigt wird und untertauchen muss, schließlich aber vom Gejagten zum Jäger wird und einem kriminellen Pharmakonzern das Handwerk legen will. Dabei führe der Autor den Leser durch die Abgründe Londons hinauf zur Elite der Metropole. Die Geschichte wird zu ihrer Freude temporeich, packend und, trotz gelegentlich märchenhafter Züge, realistisch erzählt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.01.2010

Wenn William Boyd gerade nicht mit dem Zaunpfahl winkt, wie er es etwa mit dem Namen seiner Hauptfigur Adam Kindred tut, ist sein Krimi "Einfache Gewitter" schlicht großartig, findet Sylvia Staude in ihrer kurzen Besprechung. Es geht um einen Klimatologen, der durch die Verkettung unglücklicher Umstände ("Multizellengewitter") zum Hauptverdächtigen eines Mordes wird, als Penner untertaucht und üble Machenschaften der Pharmaindustrie aufdeckt, lässt die Rezensentin wissen. Sie lobt diesen Thriller als originell und bemerkt anerkennend, dass der schottische Autor dabei "kaum schwarzweiß malt".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.12.2009

Durchaus gefallen hat Rezensent Jörg Magenau der Roman "Einfache Gewitter", den er als weitere Variation von William Boyds Dauerthema liest: der Frage nämlich "Was ist der Mensch?" Nur dass Boyd für die Behandlung dieses Mal die Form des Thrillers wählt und mit Krimi-Elementen arbeitet. Der Thriller, der dabei herausgekommen ist, - es geht um einen Klimatologen, der nach einer Affäre seinen Job, Frau und Kinder verliert, unter Mordverdacht gerät, abtauchen muss, sich als Obdachloser, WG-Genosse, Krankenpfleger durchschlägt und in seinem Kampf gegen einen Pharma-Konzern schließlich vom Gejagten zum Ermittler wird - scheint Magenau "spannend" und "überschaubar", auch wenn die Geschichte kompliziert klingt. Lobend hebt er besonders die beeindruckenden Beschreibungen Londons und der Themse hervor. Das Happy End, das Boyd inszeniert, kommt ihm indes ein wenig "wie im Märchen" vor.
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