Werner Kofler

Triptychon: Am Schreibtisch / Hotel Mordschein / Der Hirt auf dem Felsen

Cover: Triptychon: Am Schreibtisch / Hotel Mordschein / Der Hirt auf dem Felsen
Deuticke Verlag, Wien 2005
ISBN 9783552060197
Kartoniert, 464 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Werner Kofler stürzt sich mit dem ihm eigenen Ingrimm auf das, was ihm widerstrebt, kurz, die Welt: "Kunst muss die Wirklichkeit zerstören ... Immer wieder sage ich: Komme her, Du Wirklichkeit, jetzt wird abgehandelt, ich traktiere sie auch, Sie wissen nicht, wie! - und doch: sie macht umso unverfrorener weiter." In dieser Ausgabe sind Koflers Prosastücke aus "Am Schreibtisch", "Hotel Mordschein" und "Der Hirt auf dem Felsen" erstmals in einem Band versammelt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2005

Der Deuticke Verlag tut gut daran, die drei in kurzen Abständen erstmals 1989 veröffentlichten und mittlerweile vergriffenen Bücher von Werner Kofler wieder aufzulegen, konstatiert Gerhard Moser. Denn sie markieren einen leider "weithin unbemerkten" Höhepunkt im Schreiben des österreichischen Autors, das in seiner "Radikalität und Authentizität, seiner stilistischen Kunstfertigkeit und sprachlichen Brillanz seinesgleichen sucht". Natürlich könne man Kofler als scharfzüngigen Chronist seines Landes sehen, der den damals noch recht unbekannten Jörg Haider als "Rotzbub" und den Kollegen Thomas Bernhard als "Kasper aus Ohlsdorf" charakterisiert. Moser plädiert aber auch vehement dafür, die poetischen und stilistischen Fähigkeiten Koflers endlich anzuerkennen, die vielfältigen erzählerischen Mittel, die "streng musikalische" Konstruktion sowie inhaltlich gesehen das unablässige  Bemühen um das Herausarbeiten der Trennlinien von Kunst und Wirklichkeit. Der Rowohlt-Verlag, der sich von Kofler 1997 trennte, bekam angesichts dieser Größe wohl Angst vor der eigenen literarischen Courage, vermutet der Rezensent.