Urs Mannhart

Bergsteigen im Flachland

Roman
Cover: Bergsteigen im Flachland
Secession Verlag, Zürich 2014
ISBN 9783905951325
Gebunden, 661 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Reporter Thomas Steinhövel bereist Europa an all seinen Wundern und Wunden, von seinem Wohnort in der Schweiz aus nach Skandinavien, wo das Blut der Fische heller ist und Frauen anders lieben, in die Wälder der Karpaten, wo ein uralter Berg Gold birgt, viel Gold, die Bewohner aber, um Geld zu verdienen, zum Erdbeerpflücken nach Spanien gehen oder nach Norwegen auf eine Bohrinsel. Er ist dabei, wie im tieferen Südosten in einem Land, das den jüngsten Krieg in Europa erlitt, gemordet wird, einfach weil Menschen eben so sind, wie sie sind, oder weil sie aussagen wollen in Den Haag, um die Kriegsverbrecher und Mörder anzuklagen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2016

Vergesst die "unselige" Plagiatsaffäre für einen Moment und gebt diesem virtuosen europäischen Roman eine zweite Chance, verlangt Jürg Altwegg. Fasziniert taucht der Kritiker in dieses Sechshundert-Seiten-Epos, reist mit Mannhart quer durch Europa, erlebt den Krieg im Balkan, schaut Erdbeerpflückern in Südspanien zu, liest ein kluges Generationenporträt über die Schweiz und lernt eine Vielzahl grandioser Nebenfiguren kennen. Und wie der Autor das alles leitmotivisch mit einem Abgesang auf das Genre der Reportage verknüpft, erscheint dem Rezensenten ohnehin brillant. Dafür müssten Mannhart (wie auch der Journalist und Plagiats-Kläger) Thomas Brunnsteiner nachträglich ausgezeichnet werden, fordert der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.06.2014

Bestürzend genau tritt Roman Bucheli aus diesem dritten Roman von Urs Mannhart die Erfahrung des Fremdseins, des Falschseins des heutigen Menschen entgegen. Wie der Autor diese Erfahrung aus historischen Konstellationen und Einzelschicksalen für den Leser kenntlich macht, findet Bucheli schlicht großartig, kunstfertig, doch nicht künstlich. Die Erkenntnis, dass alles zusammenhängt und zwischen Leben und Tod schwebt, gehört gleichfalls zu den Lektürefrüchten, die Bucheli hier genießt, wenn Mannhart ihn mittels einer Fülle von Geschichten über den halben Globus führt und experimentelles Erzählen ganz ungespreizt und empathisch für den Rezensenten neu definiert.