Siegfried Genthe

Korea

Reiseschilderung
Cover: Korea
Iudicium Verlag, München 2005
ISBN 9783891297865
Gebunden, 458 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben, mit einer Einleitung, Bildern und Dokumenten versehen von Sylvia Bräsel. Asiens historische Entwicklung stellt die älteste und wichtigste Alternative zur Geschichte der europäischen Welt dar. Ihre Eigenheiten, ihre Zusammenhänge und ihre Bedeutung für die Gegenwart stehen im Mittelpunkt dieser Reihe. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Geschichte Ostasiens. Der Journalist, Reiseschriftsteller und Geograf Siegfried Genthe (1870-1904) bereiste 1901 das Ausländern damals kaum bekannte Korea. Erst nach seinem Tod erschienen seine Reiseschilderungen, die für ihre Unvoreingenommenheit und Sachlichkeit bis heute gerühmt werden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2005

Erfreut zeigt sich Katharina Borchardt über diese Neuedition von Siegfried Genthes Beschreibungen Koreas, das der Journalist vor gut hundert Jahren im Auftrag der damals hochrenommierten Kölnischen Zeitung bereiste. Wie sie berichtet, hat die Herausgeberin Sylvia Bräsel den Text mit einer einführenden Einleitung in die historischen Hintergründe sowie mit zahlreichen Dokumente und Bildern aus Genthes Leben versehen. Besonders interessant findet Borchardt die Fotografien, die der Journalist während seiner Reise durch Korea selbst gemacht hat. Sie würdigt Genthe, der sich auch in Gegenden wagte, die vorher kein westlicher Journalist gesehen hatte, als einen scharfen Beobachter mit enormen historischen, ökonomischen und geographischen Kenntnissen. Genauestens schildere er nicht nur die buddhistischen Klöster im heute nordkoreanischen Geumgang-Gebirge, die Insel Cheju im Süden sowie Seoul, sondern auch die Reiseumstände und seine teils skurrilen Begegnungen mit Einheimischen. Die Aggressivität, mit der sich die Japan und die westlichen Mächte Korea untertan machen wollten, nahm Genthe nach Auskunft der Rezensentin indes nicht wahr. Das Eindringen der Ausländer nach Korea habe er für "ein reinigendes Gewitter" gehalten, das das weltabgeschiedene Land endlich einmal durchlüfte.
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