Saskia Hennig von Lange

Alles, was draußen ist

Eine Novelle
Cover: Alles, was draußen ist
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2013
ISBN 9783990270271
Gebunden, 116 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Ein anatomisches Museum mit seinen Präparaten, Modellen und Totenmasken, eine schöne Unbekannte aus der Seine und ein Robespierre, und mittendrin ein Mann, der sich im Laufe der Jahre selbst zum Objekt geworden ist. In sprachlich genauen Notaten führt er Buch über sein Leben und seine Gänge durchs Haus, über das seltsame Inventar und über eine immer wieder hörbare, aber unsichtbare "Untendrunterwohnerin".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2013

Das Debüt der Frankfurter Kunsthistorikerin Saskia Hennig von Lange ist denkbar gelungen, findet Friedmar Apel, der seine Rezension allerdings derart intellektuell verspielt formuliert, dass es stellenweise schwierig ist, ihm zu folgen. In "Alles, was draußen ist" erfährt ein Mann, dass er bald unter fürchterlichen Schmerzen sterben wird, berichtet der Rezensent. Fortan versucht er, seiner eigenen Präsenz irgendwie habhaft zu werden, sie greifbar zu machen, etwa indem er einen Gipsabdruck seines Körpers anfertigt. Er sammelt "zahlreiche Innenohren", um in ihnen jene Spuren ausfindig zu machen, die er im eigenen Gehörgang vermutet, in den sich die Stimme seiner toten Mutter eingebrannt hat, fasst Apel zusammen. Auch eine Frau gibt es, erklärt er: im "irritierenden Kompositum zeigt ihre räumliche Situierung" als "Untendrunterwohnerin" den Wunsch des Ich-Erzählers, seinen Blick zu teilen, verkündet der Rezensent.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.04.2013

Saskia Hennig von Langes Debütnovelle "Alles was draußen ist" ist für den Rezensenten Christoph Schröder schlichtweg ein "Kunststück". Er trifft hier auf einen Erzähler, der sich nach der Diagnose seines baldigen Todes in sein vor einigen Jahren erworbenes Anatomiemuseum zurückzieht und beim Betrachten der Exponate - etwa eine Kopie von Robespierres Totenmaske, Abgüsse weiblicher Geschlechtsorgane und Totenschädel - über die Bedeutung der Spuren sinniert, die wir der Nachwelt hinterlassen. Zugleich beobachtet der Kritiker den Protagonisten, der täglich Wachsabdrücke des eigenen Körpers anfertigt, beim Präparieren der Gehörgänge von Menschen und Wirbeltieren - immer um die Frage kreisend, wie Töne, Bilder und Erinnerungen in die Köpfe eindringen. Nicht zuletzt dank der "hochkonzentriert fließenden" Sprache wird der Rezensent von dieser Novelle in den Bann gezogen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de