Rüdiger Schaper

Spektakel

Eine Geschichte des Theaters von Schlingensief bis Aischylos
Cover: Spektakel
Siedler Verlag, München 2014
ISBN 9783827500274
Gebunden, 352 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Seit über 2500 Jahren entpuppen und verpuppen sich Mythen im Theater stets aufs Neue. Und doch ist das Theater blutjung. Rüdiger Schaper erzählt in Spektakel die Geschichte dieses Theaters, des Welttheaters. Mal spektakulär, mal still, immer sachkundig und emotional. Die Zeit läuft dabei rückwärts: von Christoph Schlingensiefs Multimedia-Kreationen zu den antiken Dramen des Atheners Aischylos. Das Theater unterscheidet sich von den anderen Künsten dadurch, dass es allein im Moment lebt und in der Erinnerung des Publikums. Es stirbt Abend für Abend aufs Neue und lebt. Das Theater entsteht im Spiel, immer im Hier und Jetzt. Diese Dynamik versteht der Theaterkenner und Theaterliebhaber Rüdiger Schaper einzufangen wie kaum ein Zweiter.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2015

Mit viel Lob bespricht Rezensent Thorsten Jantschek gleich zwei Neuerscheinungen über das Theater, die beide nachdrücklich für das Medium kämpfen, aber dennoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen, Rüdiger Schapers Werk "Spektakel" und Hans-Thies Lehmanns "Tragödie und dramatisches Theater". Bei Schaper liest der Kritiker vor allem eine Auseinandersetzung mit den scharfen Kritikern des Theaters, denen er voller Enthusiasmus seine persönlichen Theatererlebnisse entgegensetzt: Jantschek folgt hier den Erinnerungen des Theaterkritikers an die Uraufführung des von Einaar Schleef unvergesslich inszenierten "Sportstück" Elfriede Jelineks, aber auch Texten und Performances von Aischylos über Shakespeare bis Schlingensief und Robert Wilson, denen er derart liebevolle Porträts widmet, dass sich Jantschek dem Bann nicht entziehen kann. Nach der Lektüre dieses herausragenden Buches kann sich der Rezensent selbst kaum noch der "beglückenden, bezwingenden" Kraft des Theaters entziehen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.07.2014

Till Briegleb glaubt nicht an das Ende des Theaters, das hier vom Tagesspiegel-Kritiker Rüdiger Schaper tränenreich herbeigeschrieben wird. Da kann der Autor noch so viel Pathos bemühen, die romantische Zuschauerseele offenbaren, seinem Kulturpessimismus freien Lauf lassen und toten Theatermenschen von Müller bis Schleef Monumente errichten - Briegleb schaut lieber auf die Stellen im Buch, da der Autor seine Arbeit macht und kulturhistorisch analysiert oder mit dem Goethe-Institut nach Kabul reist. Dann beziehungsweise dort nämlich scheinen dem Rezensenten die Emphase des Autors und das Erlebte in einem sinnvollen Gleichgewicht zu stehen und das Theater noch zu leben.
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