Roberto Saviano

Die Schönheit und die Hölle

Texte 2005 - 2009
Cover: Die Schönheit und die Hölle
Suhrkamp Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783518422021
Gebunden, 302 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Eingeleitet von einem eindringlichen Vorwort des Autors, der seit 2006 unter Personenschutz leben muss, durchmisst "Die Schönheit und die Hölle" den Weg, den Saviano insbesondere nach der Veröffentlichung von "Gomorrha" genommen hat. Den Kämpfer gegen die Camorra lernen wir von neuen, überraschenden Seiten kennen. Saviano berichtet von Lionel Messi der die größte Herausforderung, die es für einen Fußballchampion geben kann, gemeistert hat; von Anna Politkowskaja, die ermordet wurde, weil sie anders nicht zum Schweigen zu bringen war; von Felicia, der Mutter von Peppino Impastato, die zwanzig Jahre lang mit dem frei herumlaufenden Mörder ihres Sohnes konfrontiert war, bevor endlich Recht gesprochen wurde; und von vielen weiteren, denen Saviano an Orten des Leidens und der Erniedrigung begegnete - oder im weiten Reich der Literatur.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.01.2011

Rezensentin Maike Albath begrüßt diesen Band mit Reportagen, Reden und Vorträgen über die Camorra von Roberto Saviano. Sie attestiert dem Autor, der seit seinem dokumentarischen Roman "Gomorrha" unter Polizeischutz steht, eine Respekt einflößende moralische Kraft. Trotz aller Drohungen geißle Saviano auch in "Die Schönheit und die Hölle" die mafiösen Zustände in Italien. Zahlreiche Reportagen verdeutlichen für Albath die Unterwanderung ganzer Wirtschaftszweige durch die Camorra. Besonders eindrucksvoll findet sie den Text über den Vertrieb von Kokain. Anders als "Gomorrha" aber scheint ihr das neue Werk wegen zu vieler spezieller Zusammenhänge und Namen eher für Mafiaexperten und Saviano-Fans als für das allgemeine Publikum geeignet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2010

Henning Klüver schätzt diesen Band mit neuen Texten von Roberto Saviano, der seit seinem Tatsachenroman "Gomorrha" (2006) von der Mafia mit dem Tod bedroht wird. Für den permanent unter Polizeischutz lebenden Autor bedeutet das Schreiben einen Ausbruch aus der Isolation, glaubt Klüver. Die größte Angst Savianos sei nicht, von der Mafia ermordet zu werden, sondern, dass es ihr gelingt, ihn zu verleumden. Der Band "Die Schönheit und die Hölle", der Artikel aus der italienischen Tages- und Wochenpresse der letzten vier Jahre versammelt, behandelt laut Rezensent aber nicht nur Themen aus dem Umfeld des organisierten Verbrechens wie z.B. das schmutzige Geschäft mit dem Müll in Neapel. Dem Autor gehe es vor allem um Menschen. So hebt Klüver Artikel über den Fußballspieler Lionel Messi, den Dokumentarfilmer Vittorio De Seta, den Musiker Michel Petrucciani und Schriftsteller Uwe Johnson hervor.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2010

In knappen Zügen erzählt Rezensent Andreas Rossmann erst einmal das Schicksal Roberto Savianos nach, der seit der Veröffentlichung seines Anti-Mafia-Bestsellers "Gomorrha" nur noch mit Polizeischutz unterwegs sein kann und in Verstecken lebt. In diesem Band werde nun das journalistische Profil des Autors sichtbar, und zwar in seiner ganzen Vielfalt. Zwar gehe es auch wieder um die Mafia, daneben treten aber andere wichtige Themen hervor, etwa in der Besprechung literarischer Werke von William Vollmann bis Uwe Johnson. Besonders beeindruckt ist Rossmann aber von Savianos Texten über das Boxen. Im Kampf "Mann gegen Mann" in aller Öffentlichkeit erkennt Saviano - und der Rezensent stimmt ihm da zu - das Gegenprinzip zur Dunkelmannkriminalität der Mafia.
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