Robert Jütte

Samuel Hahnemann

Begründer der Homöopathie
Cover: Samuel Hahnemann
dtv, München 2005
ISBN 9783423244473
Taschenbuch, 280 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Mit 16 Abbildungen. An prominenter Stelle - unweit des Weißen Hauses in Washington - erinnert heute ein imposantes Denkmal an einen der bedeutendsten deutschen Ärzte der Goethezeit: Samuel Hahnemann (1755-1843), Begründer der Homöopathie. Millionen von Menschen in aller Welt vertrauen inzwischen seiner Heilweise. An dem 1790 von ihm entdeckten Ähnlichkeitsprinzip und den Arzneimittelgaben in hohen Verdünnungen scheiden sich immer noch die Geister. Der Autor schildert das bewegte Leben Samuel Hahnemanns, von den schwierigen Anfängen als medizinischer Schriftsteller und Übersetzer in der sächsischen Provinz bis zu den Glanztagen als "Modearzt" der Pariser Gesellschaft. Zu seinen Patienten zählten u. a. der Feldmarschall Karl Philipp von Schwarzenberg und der Geiger Niccolo Paganini.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.04.2005

Diese Biografie des Entdeckers der Homöopathie, Samuel Hahnemann, hat kein Mediziner, sondern ein Historiker geschrieben, konstatiert Balthasar Haussmann, der darin die Besonderheit und die Unterschiede zu bereits vorliegenden Hahnemann-Biografien sieht. So fehlt ihm zwar die "innere Anteilnahme" und auch der "medizinische Belang". Dafür, meint der Rezensent anerkennend, wartet Robert Jütte mit bisher unbekannten Fakten auf und ist imstande, selbst so schwierige Fragen wie die nach den Lebensdaten von Hahnemanns 10 Kindern zweifelsfrei zu klären. Im Mittelpunkt seines Buches steht deshalb auch nicht die Medizin, sondern das "Privatleben" des Homöopathen, so der Rezensent weiter, der es ganz angemessen findet, dass Jütte sich vor allem auf Fakten verlässt und nicht "spekuliert", weil Hahnemann seinerseits die Ansicht vertreten habe, "alle "Speculation" sei aus der Medizin herauszuhalten". Daneben ist aber auch Interessantes aus der Medizingeschichte zu lesen, wie etwas über das "Arzt-Patienten-Verhältnis", lobt Haussmann. Ein Buch für den "interessierten Laien", nicht zuletzt aufgrund seines Preises und seines überschaubaren Umfangs, meint der Rezensent durchaus eingenommen und verweist gleichzeitig die Experten auf die Hahnemann-Biografie von 1922, die jetzt auch wieder greifbar ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.04.2005

Robert Jüttes Biographie von Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hält, was die Verlagsankündigung verspricht, urteilt Volker Hess: sie ist aktuell und auf dem Stand der neuesten Forschungen, aber auch der traditionellen Biografik verpflichtet, die Erfolg und Scheitern des Mediziners mit der individuellen Persönlichkeit erklären will. Damit verpasst das Buch aber seine eigentliche Chance, stellt Hess fest, denn dem angestrengten Blick des Biografen (Jütte ist Leiter des medizinhistorischen Instituts und Homöopathie-Archivs der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart) entgehe mit der Beschränkung auf die individuelle Geschichte, dass zugleich auch in die Medizingeschichte jener Zeit viel Bewegung gekommen sei. Dem Buch fehle es an "historischer Tiefenschärfe". Zu Beginn ist Hahnemann etwa noch gar nicht isoliert gewesen, meint der Rezensent, warum seine Lehre schon zwanzig Jahre später ins wissenschaftliche Abseits geraten war, lasse sich also nicht allein mit der schwierigen Persönlichkeit des Mannes erklären. Insofern bleibe dieses Buch der Tradition der herkömmlichen Medizingeschichtsschreibung verpflichtet, mit all ihren Defiziten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.2005

Angetan zeigt sich Rezensent Eberhard Rathgeb von Robert Jüttes Biografie über Samuel Hahnemann, den Begründer der Homöopathie, die er anlässlich des  zweihundertfünfzigsten Geburtstag des Mediziners vorgelegt hat. Ausführlich rekapituliert Rathgeb zunächst Idee und Grundlagen der Homöopathie, um dann über Hahnemanns Leben und Wirken sowie seine Methodik zu berichten. So erfährt man unter anderem, dass Hahnemann Karl Phillip von Schwarzenberg, den Sieger der Völkerschlacht bei Leipzig behandelte, und dass mit er fünfundachtzig Jahren noch die fünfunddreißigjährige Melanie d'Hervilby heiratete, mit der er nach Paris zog, um seinen Ruhm zu genießen. Auf Jüttes Buch selbst geht Rathgeb in seiner Besprechung nur ganz am Rande ein. Sein Resümee: eine "flüssig geschriebene, kenntnisreiche Einleitung für alle, die Leben und Gedanken des berühmten Arztes kennenlernen möchten".
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