Philipp Meyer

Der erste Sohn

Roman
Cover: Der erste Sohn
Albrecht Knaus Verlag, München 2014
ISBN 9783813504798
Gebunden, 608 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog. Ein Epos über den Gründungsmythos Amerikas. Philipp Meyer erzählt die Geschichte der Eroberung des amerikanischen Westens als große Familiensaga über drei Generationen. Es ist der Kampf des texanischen Clans der McCulloughs während der letzten 150 Jahre um Land, Öl und Macht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.07.2014

Hymnisch bespricht Rezensent Oliver Jungen Philipp Meyers Generationen-Epos "Der erste Sohn", das ihn auf die Ranch einer texanischen Familien-Dynastie entführt. In drastischem Fotorealismus und anhand einer Fülle von Recherchearbeiten werfe Meyer einen ganz neuen, unverklärten Blick auf die Fehde zwischen Indianern, Texaner und Mexikanern, annoniert der Kritiker, der in diesem kenntnisreichen Roman nebenbei auch viel über indianische Rituale lernt. Gebannt und atemlos liest Jungen die oft blutrünstige Geschichte um die wechselseitige und aufeinanderfolgende Auslöschung von Ethnien und Imperien - etwa das Vernichten der Mogollon-Kultur durch die Indianer, das Liquidieren der Völker durch die Apachen und schließlich die endgültige Auslöschung der Kulturen durch die Amerikaner. Zugleich bewundert der Kritiker aber auch Meyers Vorgehen, die Vermischung der verschiedenen Kulturen in den Vordergrund seiner Erzählung zu stellen. Darüber hinaus taucht der Rezensent tief in die spannend und auf mehreren Zeitebenen erzählte Familiengeschichte ein, liest von ebenso grausamen wie tiefgreifenden Familiengeheimnissen, lobt Meyers vielschichtige Figuren-Gestaltung und lernt viel über die Entstehung der republikanische Sichtweise.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.06.2014

Philipp Meyers "Der erste Sohn" lässt sich wohl am ehesten in die Reihe der "GAN" einordnen, der "Great American Novels", jener Romane, die seitenstark das amerikanische Bedürfnis nach Selbstvergewisserung befriedigen, erklärt Christopher Schmidt. Meyer widmet sich Texas, wo eine Ranch auch mal die Stadtfläche Münchens umfasst und dessen Geschichte er aus den Perspektiven gleich dreier Generationen der McCulloughs ausbreitet, einer der großen Rinder- und Ölfamilien des Bundesstaats, angefangen mit den Kämpfen der Siedler gegen die Komantschen und bis in die Gegenwart, in der die Texaner im Nahen Osten mitmischen wollen, fasst der Rezensent zusammen. Fünf Jahre hat Meyer an diesem Buch gearbeitet, was Schmidt angesichts des Detailreichtums der historischen Darstellung kaum wundert. Vor allem die Passagen über das Leben der Komantschen, bei denen der Stammvater der McCulloughs aufwächst, haben den Rezensenten fasziniert: Gewalt ohne jede Grausamkeit - die kam erst mit den Siedlern, so Meyer.
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