Peter Sloterdijk

Ausgewählte Übertreibungen: Gespräche und Interviews 1993-2012

Cover: Ausgewählte Übertreibungen: Gespräche und Interviews 1993-2012
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783518422007
Gebunden, 476 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Schon zu Beginn der achtziger Jahre zeichnet Peter Sloterdijk jene Gestalt, die sein Werk und sein Wirken in der Öffentlichkeit am treffendsten charakterisiert: den Denker auf der Bühne. Der Anspruch, den er damit verbindet, besteht darin, die theoretische Grundeinstellung der aufklärerischen Philosophie zu überwinden und ihr zu einem neuen reflexiv-praktischen Grundverständnis zu verhelfen. Sein Anliegen ist es, ein neues Verständnis der Welt und die daraus resultierende Umgestaltung der Verhältnisse durch Dialoge mit der Öffentlichkeit plausibel zu machen und zu befördern. Aus diesem Grund bilden die hier versammelten mehr als fünfzig Interviews aus fast dreißig Jahren den Kern des Sloterdijkschen Agierens. Seine Dialoge in und mit der Öffentlichkeit handeln vom Doping und der doxa, von Gott und der Welt, vom Design und dem Dogma. Hier ist nachzulesen, wie Peter Sloterdijk die philosophische Tradition und deren neueste Strömungen beurteilt, welche Diagnosen er dem Zeitgeist stellt, wie alltägliche Phänomene durch eine überraschende Perspektivierung einen völlig neuen Sinn erhalten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.07.2013

Mit großem Vergnügen hat Rezensent Jens Bisky diesen Band mit Interviews mit Peter Sloterdijk aus den Jahren 1993 bis 2012 gelesen. In den Gesprächen sieht er zentrale Denk-Motive des Philosophen deutlich werden: die Abneigung gegen Sorgenagitation, den Willen zur Aufhellung und Aufheiterung, das Selbstverständis als Übender, die Leidenschaft des Denkens. Die Texte ermöglichen für ihn zudem, Sloterdijks Technik des Umformulierens und Perspektivwechselns genauer zu beobachten. Die Lektüre des Bandes findet Bisky meistens sehr unterhaltsam und geistreich, nur wo es um die Texte "Regeln für den Menschenpark" (1999) und "Die Revolution der gebenden Hand" (2009) geht, wird es seines Erachtens gelegentlich langatmig.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.07.2013

Freudig begrüßt Dirk Pilz diesen von Bernhard Klein herausgegebenen Band mit Gesprächen und Interviews mit Peter Sloterdijk. Auch dieses Buch des Philosophen scheint ihm kontrovers und provozierend, aber das erwartet er sozusagen von Sloterdijk. Die Gespräche können seines Erachtens als exzellente Einführung in den Kosmos des Autors und als Einübung in den "Duktus seines Denkens" gelesen werden. Bedauerlich findet er nur den Verzicht auf ein Register und auf die Quellenangaben zu den in den Gesprächen genannten Autoren. Der Band zeigt Sloterdijk in seinen Augen einmal mehr als einen gegenwartsnahen, aktuellen Philosophen, der sich nicht scheut, sich ins Tagespolitische und die Alltagswirklichkeit einzumischen, um überall Anknüpfungspunkte für das Weiterdenken und Verstehen zu finden.
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