Weltliteratur auf dem IndexDie geheimen Gutachten des Vatikans
Propyläen Verlag, Berlin
2001
ISBN
9783549071441, Gebunden, 400Seiten, 30,00
EUR
Klappentext
Brisantes aus dem Vatikan-Archiv: Der Historiker Peter Godman schildert die spektakulärsten Fälle von Werken der Weltliteratur, die auf dem Index der katholischen Kirche landeten - von Boccaccio über Darwin, Erasmus und Kant bis zu Flaubert, Greene und Voltaire. Ein Kompendium der Weltliteratur, gespiegelt in den Gutachten kirchlicher Zensur.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 05.12.2001
Der "Index der verbotenen Bücher", den der Vatikan erstmals 1559 verfasste, sollte helfen, sich in den "schwarzen Labyrinthe(n) des gedruckten Wortes" besser zurecht zu finden, schreibt Volker Breidecker. Welche Bücher jedoch auf diesem Index landeten, blieb bis zur Veröffentlichung des vorliegenden Buches rätselhaft, berichtet der Rezensent. Der Tübinger Historiker Peter Godman hat die Geheimgutachten des Vatikan durchstöbert und dabei so einiges herausgefunden: Die Gutachter hätten "geringe oder gar keine Fremdsprachenkenntnisse" gehabt und sich auf "zufällige Denunziationen" verlassen. Auch hätten die "Konsultoren" bis weit ins 20. Jahrhundert nichts darüber gewusst, was den "Charakter eines Romans" ausmacht, berichtet der Rezensent amüsiert: "Erstsemestern gleich verwechselten sie den Autor mit dem Erzähler". Erst 1966 wurde der Index schließlich eingestellt, so Breidecker. Eine "eher komische als schaurige Lektüre" nennt dieser das vorliegende Buch - ihm hat es wohl gefallen.