Peggy Adam

Luchadoras

Cover: Luchadoras
Avant Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783939080831
Gebunden, 144 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Johann Ulrich. Illustration: Erik Kriek. s/w-Comic. Alma lebt mit ihrem gewalttätigen Ehemann Romel in der nordmexikanischen Millionenstadt Ciudad Juárez. Romel ist Mitglied einer lokalen Gang - den "Los Rebeldes". Er ist eifersüchtig und gewalttätig und scheut auch nicht davor zurück, Alma zu verprügeln, sobald sie mit anderen Männern spricht. Doch Alma ist eine starke Frau, die sich nicht einschüchtern lässt. Durch die Beziehung mit dem jungen Touristen Jean bietet sich ihr plötzlich die Möglichkeit, ein neues Leben anzufangen.
Ciudad Juárez ist eine der gewalttätigsten Städte Mexikos. Das liegt nicht nur am Drogenkrieg: Zwischen 1993 und 2005 wurden dort ca. 350 Mädchen und Frauen im Alter von 12 bis 25 Jahren verschleppt, missbraucht und getötet, 400 gelten noch als vermisst. Zahlreiche Morde sind bis heute ungeklärt. Die Graphic Novel "Luchadoras" ist eine fiktive aber an Tatsachen angelehnte Erzählung über das Leben von Frauen in einer Stadt, die zum weltweiten Symbol von misogyner Gewalt und einer von Desinteresse und Korruption geprägten Justiz geworden ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.09.2013

Ebenso beeindruckt wie erschüttert hat Rezensentin Katja Lüthge den bereits 2006 in Frankreich erschienenen Comicband der französischen Zeichnerin Peggy Adam gelesen. Als "Luchadoras" werden im Mexikanischen "Wrestlerinnen" bezeichnet, informiert die Kritikerin, die hier der Geschichte der jungen Mexikanerin Alma folgt, die gegen die extrem brutale Frauenverachtung in ihrem Heimatland kämpft. Lüthge erlebt in diesem eindrucksvollen, in harten Schwarz-Weiß-Kontrasten gezeichneten Comic, wie Frauen auf offener Straße beleidigt, missbraucht, geschlagen und aus Spaß oder Langeweile getötet werden und kaum eine Chance haben, sich gegen die grausame Allianz aus Kriminellen, Polizisten, Staatsbeamten, Ehemännern und Politikern zur Wehr zu setzen. Dieser überraschend "undidaktische" und eindringliche Comicband hat die Rezensentin nicht zuletzt auf Grund seiner Aktualität nachhaltig bewegt.
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