Pat Barker

Tobys Zimmer

Roman
Cover: Tobys Zimmer
Dörlemann Verlag, Zürich 2014
ISBN 9783038200017
Gebunden, 400 Seiten, 23,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Miriam Mandelkow. Elinor und Toby sind Schwester und Bruder, Freunde und engste Vertraute. Im Jahrhundertsommer 1912 verbringen sie eine Nacht gemeinsam in Tobys Zimmer. Ihr Geheimnis nimmt Elinor später mit an die Slade School of Fine Art in London, wo sie Kunst studiert, während Toby im Royal Army Medical Corps in den Schützengräben Frankreichs dient. 1917 wird Toby als "Vermisst, vermutlich gefallen" gemeldet. Elinor stürzt in tiefe Trauer. Sie schließt sich als Assistentin dem Künstler und Chirurgen Henry Tonks an und beginnt, für ihn die zerstörten Gesichter von Soldaten zeichnerisch zu dokumentieren. In Tonks Umfeld erwartet sie Aufschluss über Tobys Tod.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.07.2014

Kein literarisches Vergnügen findet Thomas Medicus an Pat Barkers Roman. Das liegt für ihn einmal an der Jubiläumsblindheit des Verlags, der diesen um Virginia Woolf und die Bloomsbury Group kreisenden Antikriegsroman unbedingt veröffentlichen musste, obwohl der für das Verständnis von Handlung und Personal eigentlich unabdingbare erste Teil der Geschichte gar nicht ins Deutsche übersetzt ist, wie Medicus weiß. Zum anderen aber liegt es an Barkers Fähigkeiten als Autorin. Als hart am Trivialen und stilistisch wie dramaturgisch schlicht bezeichnet Medicus den Text. All das und jede Menge Ungereimtheiten machen die Lektüre für den Rezensenten zur Tortur.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.02.2014

Laut Angela Schader knüpft diese Ausgabe zwar an Pat Barkers Romanprojekt "Regeneration Trilogy" aus den 1990er Jahren an, in der die Autorin britische Kriegerfahrungen von 1914 bis 18 verhandelt. Allerdings scheint ihr das nun auf Deutsch vorliegende neue Projekt der Historikerin kein alter Wein in neuen Schläuchen zu sein. Variation nennt Schader das, eine Einkreisung des Themas unter anderen Prämissen. Wenn nun zunächst der zweite Teil dieses neuen Zyklus' bei uns herauskommt, sieht Schader das dem Gedenkjahr 2014 geschuldet. Nicht weiter schlimm in ihren Augen, schließlich beeindrucken sie die vielschichtigen Kriegsschilderungen im Band allemal. Auf der Suche nach realen Vorbildern für Barkers Charaktere wird Schader fündig, und Virginia Woolfs "Jacob's Room" scheint ihr immerhin dem Titel nach Inspirationsquelle zu sein.
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