Skepsis in der ModernePhilosophische Studien
Reclam Verlag, Stuttgart
2007
ISBN
9783150185247, Broschiert, 128Seiten, 4,00
EUR
Klappentext
Odo Marquard untersucht in Texten, die zwischen 1993 und 2007 entstanden sind und hier in Auswahl in seinem sechsten Band in der Universal-Bibliothek versammelt werden, Themen wie Theodizee, Freiheit, Optimismus oder Pluralismus - Themen also, die dem Autor besonders wichtig waren und sind. Weiterhin vertritt er dabei "eine endlichkeitsphilosophische Skepsis" - und zwar "ohne missionarischen Eifer".
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 26.02.2008
Erfreut zeigt sich Rezensent Uwe Justus Wenzel von diesem Reclam-Bändchen mit Essays des skeptischen Philosophen Odo Marquard, der heute achtzig wird. Die um die "Skepsis in der Moderne" kreisenden Aufsätze findet er wieder einmal glänzend und kurzweilig formuliert. Neben Überlegungen zum Stil hebt Wenzel die über den Sicherheitsverlust hervor, den der skeptische Ansatz nach sich zieht. Interessant scheint ihm Marquards Deutung der großen philosophischen Jargons im letzten Jahrhundert als Reaktion auf den Selbstsicherheitsverlust der Philosophie: Heideggers Jargon der Eigentlichkeit, Adornos Jargon der Authentizität oder auch der Jargon der analytischen Philosophie seien im Grunde "Selbstsicherheitssurrogate".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.01.2008
Rezensent Gustav Falke bescheinigt den philosophischen Aufsätzen Odo Marquards, schon heute "eigentümlich blass" zu wirken. Er meint, dies müsste dem Autor zur Freude gereichen, habe dieser doch stets das "Zeit- und Ortsgebundene des Denkens" betont und gegen "die eine und ewige Wahrheit" geschrieben. Skepsis, Kompensation und Pluralität scheinen Falke auch in vorliegender Sammlung die zentralen Konzepte des Philosophen. Er hebt dessen Akzentuierung des Eigensinns und der Beharrlichkeit des individuellen Lebens gegen Beschleunigung, Uniformisierung und sozialtechnologischen Fortschrittsoptimismus hervor. Geradezu "überraschend aktuell" wirkt der Autor auf ihn, wenn er gegen Angstübertreibung, Außerordentlichkeitsbedarf und das Verlangen nach dem Ausnahmezustand polemisiert. "Vernünftig ist", zitiert er Marquard, "wer den Ausnahmezustand vermeidet."