Marcel Pott

Der Kampf um die arabische Seele

Der steinige Weg zur islamischen Demokratie
Cover: Der Kampf um die arabische Seele
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2012
ISBN 9783462044072
Gebunden, 208 Seiten, 27,50 EUR

Klappentext

Gewaltige Protestwellen quer durch die arabische Welt haben Diktatoren in Tunesien und Ägypten hinweggefegt und zahlreiche feudale Herrschaftssysteme bis in die Grundfesten erschüttert. Der Sieg der libyschen Revolution und die todesmutigen Protestmärsche gegen das Assad-Regime in Syrien zeigen, dass die Volksaufstände und Demonstrationen weiterhin eine Quelle der Hoffnung für alle Araber vom Atlantik bis zum Indischen Ozean sind. Doch wird die als "Revolution der Facebook-Generation" gestartete Massenbewegung der arabischen Welt tatsächlich eine bessere Zukunft bescheren? Das verlangt grundlegende Umwälzungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist ein steiniger Weg, der viele Opfer kostet. Ökonomisch muss sich vieles ändern, wenn die jungen Reformer Arbeit finden sollen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2012

Als "klarsichtige, gut verständliche Bestandsaufnahme" lobt der hier rezensierende Michael Lüders das Buch des ARD-Korrespondenten Marcel Pott über die arabischen Revolutionen. Sehr interessant findet Lüders, wie Pott mithilfe der ägyptischen Soziologin Solava Ibrahim nachweisen kann, dass die liberalen Kräfte der Revolution völlig verkannt haben, wie wenig sich die Ägypter für Politik oder Wirtschaft interessieren. Ihre Befragungen in Kairoer Armenvierteln hätten nämlich ergeben, so Lüders, dass vor allem die Religion den Großteil der Bevölkerung interessiert. Nicht einverstanden ist Lüders mit dem kritischem Blick des Autors auf die Muslimbrüder, denen Pott eine "irritierende Totalität" zuschreibt. Lüders meint vielmehr, wenn sie es denn schaffen sollten, Jobs und Perspektiven zu schaffen, hätten sie auch das "Mandat für eine Islamierung der Gesellschaft".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012

Die Aussichten auf eine islamische Demokratie auf der arabischen Halbinsel, in Ägypten, Libyen und Syrien sind eher gering, fasst Rezensent Wolfgang Günter Lerch die Erkundungen zusammen, die der Nahost-Experte Marcel Pott in diesem mit Geduld verfassten Buch vereint. Vor allem Ägyptens Suche nach der eigenen Identität untersucht der Autor laut Lerch mittels Gesprächen mit den Beteiligten, Säkularen und Religiösen, Aktivisten und Muslimbrüdern. Ernüchternd scheint dem Rezensenten das Ergebnis. Unmissverständlich macht ihm der Autor klar, dass der Weg noch lang und steinig sein wird.
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