Ken Follett

Sturz der Titanen

Die Jahrhundert-Saga. Roman
Cover: Sturz der Titanen
Lübbe Verlagsgruppe, Köln 2010
ISBN 9783785724064
Gebunden, 1022 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher. "Der Sturz der Titanen" ist der Auftakt zu einer dreibändigen Jahrhundert-Saga, die drei Länder, drei Familien und drei Generationen umfasst. Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die unter den politischen Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen Arbeiterschicht und Adel. Und zwei Brüder aus Russland, die in den Strudel der Revolution hineingezogen werden und sich auf verschiedenen Seiten gegenüberstehen. Ihre verflochtenen Schicksale entfalten sich vor dem Hintergrund jener dramatischen Zeit, die mit den Vorboten des Ersten Weltkriegs beginnt und mit dem Fall der Mauer enden wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.12.2010

Voll des Lobs ist Rezensent Jochen Hieber für Ken Follets 1000-Seiten-Roman "Sturz der Titanen". Dass er den Wälzer über den Ersten Weltkrieg so gelungen findet, scheint ihn selbst ein wenig zu überraschen. Doch er lässt keinen Zweifel daran: dieser Bestseller ist eine makellose Synthese aus Unterhaltung und historischer Belehrung. Er würdigt Follett als Autor, der sein Handwerk souverän beherrscht und das Vertrauen einer riesigen Fangemeinde genießt. "Sturz der Titanen" zeichnet sich für Hieber durch gute Recherche, spannende Dramaturgie und nicht zuletzt durch die überzeugende Wahl und Charakterisierung der Hauptfiguren aus. Auch wenn das Werk sprachlich keine Herausforderung für den Leser darstellt, findet er Folletts Art zu erzählen nie schablonenhaft. Im Blick auf die Schilderung der schrecklichen Materialschlachten des Ersten Weltkriegs bescheinigt er ihm zudem eine "angemessene, mithin realistische Sprache". Richtig gekonnt findet er nicht zuletzt die Verbindung seines fiktiven Personals mit den Realfiguren der Zeit wie Ludendorff oder Woodrow Wilson.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.12.2010

Mit seinem neuesten Wälzer macht Ken Follett jetzt das Umfeld des Ersten Weltkriegs platt. Zur Besprechung gerufen wurde der historisch beschlagene Rezensent Gustav Seibt, der gegen die historischen Aspekte des Romans auch gar nicht viel einzuwenden hat. Sehr gute Recherche bescheinigt er dem Verfasser. Die nicht so einfach erfassbare Rolle der Briten sei präzise beschrieben, die Deutschen kommen recht, aber auch wieder nicht über Gebühr gut weg in der Frage der Kriegsschuld. Weltumspannend ist der von Russland in die USA reichende, funktional weit verzweigte stets auch romantische Plot. Dem Prinzip nach modelliert nach den Mustern des realistischen Romans aus dem 19. Jahrhundert. Im Detail handwerklich in Ordnung, als ganzes dann aber doch in seiner Künstlichkeit etwas überspannt. Das eigentliche Problem für Seibt ist dann aber doch, dass es sich nicht im Ernst um etwas anderes als Unterhaltungsliteratur handelt. Das reiche von den trivialliterarischen Sexszenen, die verlässlich auftauchen, bis zu den Dialogen, deren Meister Ken Follett nicht ist. Gut gemeint, okay gemacht, bestens verfilmbar. Nicht weniger, auch nicht mehr, so Seibts Resümee.
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